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Home | Friedhöfe | Zentralfriedhof | Ehrengräber | Gruppe 32 A | Nr. 27, Strauss Sohn

Ehrengräber Gruppe 32 A
Zentralfriedhof, Tor 2

  Johann Strauss Sohn  
Komponist, 1825 - 1899 

Johann Strauss Sohn
Komponist, 1825 - 1899


Zentralfriedhof, Gruppe 32 A, Nr. 27

Lageplan Gruppe 32 A

Adele, seine dritte Gattin liegt auch hier
Johann Strauss Sohn

Das Grabmal wurde 1902 vom Bildhauer Johannes Benk geschaffen, der sein eigenes Ehrengrab ganz in der Nähe hat.

Der Grabstein stellt einen Felsen dar. Das meisterhaft gelungene Portraitrelief zeigt den Künstler mit Schnauzbart.

Als eitler Mensch trug er immer die letzte Bartmode, auch färbte er sein Haar.

Links, oberhalb des Medaillons setzt eine Feldermaus zur Landung an.

Sie und auch die Frauenfigur, welche an dem Felsen lehnt und das Donauweibchen symbolisiert, stehen für die beiden populärsten Schöpfungen des Musikers: Der Donauwalzer und die Operette Die Fledermaus.

Das Donauweibchen stützt sich mit ihrer Linken auf eine Urne, der ein Quell entströmt, mit ihrer Rechten berührt sie leise die Saiten einer Leier, deren Ende als Fischkopf ausgeformt ist.

Operette Fledermaus
Urne, der ein Quell entspringt
singen, tanzen
Donauweibchen

Die vier kleinen Puttis in der Mitte musizieren, singen, tanzen und wiegen sich zu den Takten der Walzerklänge.

Der Fels trägt die Inschrift Johann Strauss, 1825 - 1899 und dessen Gattin Adele, 1856 -1931.

Darunter ist die Signatur des Künstlers J. Benk eingraviert.

Einige Jahre später sollte dieser für ein anderes Grabmal eine ganz ähnliche Konzeption verwenden: Nissl, Hietzinger Friedhof.

Signatur J(ohannes) Benk
 

1925 wurde zur Feier des 100. Geburstages des Künstlers ein Lorbeerkranz aus Bronze auf die Grabplatte gelegt. Die Schleifen tragen die Aufschriften: Adele 25. X.; Alice, 1925.

Adele überlebte Johann Strauss um viele Jahre, war sehr geschäftstüchtig, weshalb man sie nicht die "Lustige Witwe", sondern die "Lästige Witwe" nannte.

Sie hatte Alice in die Ehe miteingebracht gehabt. Johann Strauss liebte seine Stieftochter sehr und bedachte sie auch in seinem Testament.

Alice starb am 25. 10. 1945, sie liegt nicht hier, sondern am Hietzinger Friedhof, in der Familiengruft Strauss begraben.

Der Musiker hat sich immer mit doppel s geschrieben, nie mit scharfem ß.

 
Adele und Tochter Alice
Strauss, Zentralfriedhof, Benk 1902

Der Donauwalzer - Wiener, seid froh! Oho, wieso?

Der Erfolg des Donauwalzers würde mit Text wahrscheinlich nicht so groß sein.

Donau so blau durch Flur und Au..

Wiener seid froh! Oho, wieso?

Allerlei Versionen gibt es, keinerlei sind wirklich bekannt, sondern nur die Meldodie, nur der Takt, nur das Gefühl... und dazu braucht es keiner Worte.

Zudem ist die Donau nicht blau. Georg Markus schreibt:"In einer 1935 durchgeführten Untersuchung wurde festgestellt, dass die Donau bei Wien sechs Tage im Jahr braun, 55 lehmgelb, 38 schmutziggrün, 49 Tage hellgrün, 47 Tage grasgrün, 24 stahlgrün, 109 smaragdgrün, 37 dunkelgrün - aber niemals blau ist. "

Seine erste Stadtwohnung hatte Johann Stauss Sohn in der Weihburggasse 2, dann übersiedelte er in den Bezirk Leopoldstadt.
Er schrieb den Donauwalzer in der Praterstraße, die Gedenktafel dort ist ein Fixpunkt jeder Stadtrundfahrt.1870 zog er dort wieder aus - hinaus nach Hietzing in die Maxingstraße, welche an den Friedhof angrenzt.
In dieser Sommervilla (Gedenktafel) entstand die Fledermaus, dann zog er in den 4. Bezirk, Igelgasse, wo er auch sterben sollte (Gedenktafel Sterbehaus). Von seinem Sterbehaus sagt man: die erste Frau plante es, die zweite Frau baute es, die dritte Frau wohnte drinnen... ob es stimmt... sei nachzuforschen... :-)

Link: Ehrengrab Henriette Strauss (Familiengruft Strauss)
Link: Ehrengrab Strauß Vater
Link: Ehrengrab Strauss Josef
Link: Ehrengrab Strauss Eduard

  Namensliste Gruppe 32 A  

Quellen: Dehio, Kitlitschka, Wiener Bauindustriezeitung 1902, S 151, Markus