Ich bin glücklich als Fremdenführerin. Habe ich nicht
die schönste Arbeitskulisse Wiens? Jeden Tag etwas anderes:
Schloss Schönbrunn, Hofburg, Friedhof, Altstadt. Ich führe
Schüler, Pensionisten, Familien, Firmenbelegschaften. Es
ist ein sehr abwechslungsreicher Beruf.
Ich arbeite gerne. Das gibt dem Tag Struktur. Aber
das Beste sind ja die Menschen die ich treffe. Ihr Lachen über
lustige Geschichten, ihr Staunen über Kurioses, ihre
Freude über einen schönen Urlaubstag - das darf
ich alles miterleben. Gratis. Mehr sogar. Ich bekomme ja
bezahlt.
Nicht nur, dass meine Liebe zur eigenen Stadt
immens gewachsen ist, auch die Bereicherung durch
meine Gäste aus den verschiedensten Kulturen und Ländern
möchte ich nicht mehr missen. Ich führe vorwiegend
Asiaten, Amerikaner, Deutsche und natürlich auch Einheimische.
Körperlich hält mich meine Betätigung etwas
mehr in Schuss als wäre ich Büroangestellte. Natürlich
kann die Arbeit im Freien manchmal kalt sein - aber nur,
wenn man falsch gekleidet ist.
Was mir besonders gefällt ist, dass man als Fremdenführer
immer Augen und Ohren offen hält,
um am Laufenden zu bleiben - damit bleibt das Leben automatisch
spannend und unterhaltsam.
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