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Home | Personenkunde | Erzherzogin Marie Christine

Erzherzogin Marie Christine, genannt "Mimi"

Marie Christine, 1742 - 1798
Selbstportrait

Marie Christine war die Lieblingstochter Maria Theresias, beide hatten am gleichen Tag Geburtstag. Sie war die einzige ihrer Töchter, der sie eine Liebesheirat zugestand, denn Christines Auserwählter, einer ihrer Cousins, Albert Kasimir von Sachsen Teschen, 1738 -1822, war zwar ein Königssohn, hatte aber keinerlei Thronansprüche, und somit keinerlei politische Macht. 
Alberts Mutter war die Kaiserstochter Maria Josepha (Eltern: Josef I., Wilhelmine Amalia), die ihrem Mann August II., König von Polen, Kursfürst von Sachsen, 14 Kinder gebar und in der Hofkirche von Dresden begraben ist. 

Marie Christine und
Albert von Sachsen-Teschen

Allerdings konnte die glanzvolle Hochzeit des Liebespaares erst nach dem Tod Franz Stephans in Schlosshof stattfinden, denn auch als liebevoller Vater hätte er dieser unpolitischen Heirat nie zugestimmt. Das Jagdschloss im Marchfeld,, östlich von Wien, hatte einst Maria Theresia von Prinz Eugen von Savoyen erworben.

Albert erhielt dann eine standesgemäße Stellung als Statthalter in Ungarn, so lebten die beiden zu Beginn ihrer Ehe in Pressburg. 

   Hochzeit in Schloßhof

Als Maria Theresia starb, wurden die beiden von Josef II. als Statthalter in den Niederlanden eingesetzt, sie waren damit die Nachfolger für den 1780 verstorbenen Karl von Lothringen. In Brüssel ließen sie sich Schloss Laeken bauen, das heute noch der belgischen Königsfamilie als Residenz dient.
Nach dem französischem Einfall in Belgien verließen sie 1792 das Land und kehrten nach Wien zurück  

   Residenz in Brüssel, Schloss Laeken

Marie Christine war sehr kunstsinnig und eine begabte Malerin. Sie war Mitglied der Malergilde von St. Lucca, und hat auch an den Tuschezeichnungen im Arbeitszimmer Maria Theresias, im Porzellanzimmer, im Schloss Schönbrunn mitgearbeitet. 
Gemeinsam mit ihrem Gemahl baute sie die größte Kupferstichsammlung der Monarchie auf, die heutige "Albertina" in Wien. 

   Palais in Wien: Albertina, Stich 1825

Die Ehe war sehr glücklich, obwohl sie ihr einziges Kind gleich nach der Geburt sterben sehen mussten. 

Später adoptierten sie Erzherzog Karl, den Sieger über Napoleon. Sein Denkmal steht am Heldenplatz. 

 

   Adoptivsohn Erzherzog Karl

Marie Christine hatte den Anstoß zu einer planmäßigen, erstmals größere Gebiete der Stadt versorgenden Trinkwasserleitung gegeben. Ob sie geahnt hatte, dass verdorbenes Wasser einmal ihre Todesursache sein würde? Sie starb wahrscheinlich an Cholera. Nach ihrem Tod 1798 führte ihr Witwer Albert, der sie um mehr als 20 Jahre überlebte, den Plan aus. 

Die "Albertinische Wasserleitung" bildete den Auftakt zu einer Lösung der Versorgung Wiens mit sauberem Trinkwasser. Die Quellen lagen in Hütteldorf, 1804 war der Bau vollendet.  Die Wasserleitung speiste insgesamt 12 öffentliche Brunnen, wie z.B. den Isisbrunnen, dem einzigen gusseisernen Brunnen der Stadt Wien (8., Albertplatz).  Über dem Becken erhebt sich die ägyptische Göttin Isis, nach der der Brunnen auch benannt ist.

   Albertinische Wasserleitung, 
   Isisbrunnen, 1834 aufgestellt

Bestattet wurde Marie Christine in der Kapuzinergruft, ihr Gatte Albert ließ für sie ein Grabdenkmal von Antonio Canova errichten.

Dezember 2002