Temple: "Entgegengesetzt dem Phonograph bemühe ich mich seit jeher, die bedeutendsten Landsleute meiner Zeit, die in Kunst und Wissenschaft Hervorragendes leisten, der Nachwelt im Bilde zu erhalten."
In der Formulierung ganz ähnlich dem Selbstdokument Rudolf von Mehoffers unterscheidet sich diese Eigendarstellung nur bezüglich der bevorzugten Personen.
Hans Temple widmete seinen Pinsel nicht so sehr den schönen Damen, sondern vor allem vielfigurigen Darstellungen festlicher Ereignisse, Gelehrten- und Künstlerporträts, aber auch Genreszenen. Seine Kollegen stellte er gerne in ihren Ateliers dar (z. B. Johannes Benk, Josef Kassin, Anton Scharff, Victor Tilgner, William Unger).
Ein analoges Selbstporträt bewahrt neben anderen Werken das Historische Museum der Stadt Wien. Temple hatte an der Wiener Akademie unter Hans Canon und Heinrich von Angeli studiert, aber auch zwei Jahre in Paris bei Mihaly Munkacsy verbracht und wusste Licht und Farbe als Spannungsmittel in seinen Bildnissen wirkungsvoll einzusetzen. Quelle: Stimmporträts, Serie 2, Verlag Akademie der Wissenschaften, 1999 |