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Home | Friedhöfe | Zentralfriedhof | Ehrengräber | Restgruppen | Gr. 17, Bösendorfer (Plan Nr. 2)

Ludwig Bösendorfer
Klavierbauer, 1835 - 1919

Ludwig Bösendorfer
Klavierbauer, 1835 - 1919

Zentralfriedhof, Gruppe 17 B, Reihe G1, Nr. 10

Lageplan der Gruppe 17

Ludwig Bösendorfer war 24 Jahre alt, als er die bereits gut laufende Firma nach dem Tod seines Vaters Ignaz Bösendorfer (kein Ehrengrab) übernahm.

Die Klavierproduktion hatte einen guten Ruf, der Virtuose Franz Liszt hatte maßgeblich dazu beigetragen.

Der hatte beim Klavierspielen nämlich einen so harten Anschlag, dass er pro Konzert ein bis zwei Klaviere "zertrümmerte" - bis er einen Bösendorfer-Flügel ausprobierte. Der hielt stand! Und die Firma Bösendorfer war über Nacht berühmt geworden.

Ludwig Bösendorfer
 

Im Klavierwagen auf den Zentralfriedhof

Ludwig Bösendorfer war als Pferdenarr oft beim Fürsten Liechtenstein in dessen Reithalle in der Herrengasse.

Eines Tages fand er durch Zufall heraus, dass der Raum eine hervorragende Akustik hat. Er konnte den Fürsten überreden aus der Reitschule einen Konzertsaal zu machen.

Dieser wurde dann " Bösendorfer-Saal" genannt und war dann mehr als vierzig Jahre Wiens beliebtester Konzertsaal.

An 4500 Abenden traten hier Liszt, Mahler, Brahms, Richard Strauss und viele andere auf.

  Franz Liszt am Bösendorfer Klavier
Palais Liechtenstein in der Herrengasse, 1913 abgerissen

Als das Palais Liechtenstein in der Herrengasse - in dem Ludwig Bösendorfer auch seine Privatwohnung hatte, 1913 an eine Baufirma verkauft und abgerissen wurde, sah der Klavierfabrikant sein Lebenswerk zerstört.

Sein zweite Frau Henriette starb 1916, und als man Bösendorfer kriegsbedingt auch die Pferde weg nahm, weil sie an der Front gebraucht wurden, notierte er verbittert und mit zittriger Hand:

"Jetzt habe ich kein Clavier, keine Frau, keine Pferde, keine Kinder, keine Geschwister, also wozu noch leben unter Narren und Verbrechern?"

 
erstes Wiener Hochhaus, 1933 errichtet

Sein nicht unerhebliches Vermögen hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits einer Stiftung vermacht. Diese Stiftung sollte seinen den ehemaligen Arbeitern seiner Fabrik zukommen und auch der Gesellschaft der Musikfreunde.

Allerding gab es dort die Auflage, dass bestimmte Personen, insbesondere sein Hauptkonkurrent Friedrich Ehrbar, nicht in den Vorstand aufgenommen werden dürfen.

Herstich-Stilett
 

In Bösendorfers Testament stand seinen letzten Weg betreffend:"Wenn ich verschieden bin, sollen alle Vorsichtsmittel gegen Scheintod gebraucht werden, insbesondere der Herzstich vorgenommen, und meine Leiche seziert werden.
Meine Leiche soll in einer Hauskleidung, in einfachstem Holzsarg - wenn möglich, durch meinen Kutscher, auf einem Klavierwagen und mit meinen eigenen Pferden auf den Zentralfriedhof gebracht werden."

Das Areal in der Herrengasse aber blieb übrigens zwei Jahrzehnte lang unverbaut, ehe man darauf 1933 das Hochhaus errichtete. Eine Gedenktafel erinnert noch an den Bösendorfer Konzertsaal.
Gedenktafel am Hochhaus

An dieser Stelle befand sich bis zum Jahre 1913 der Bösendorfer Konzertsaal. In den glanzvollen musikalischen Darbietungen dieses Hauses war auch Franz Liszt, 1811 - 1886, zu hören.
Gewidmet von der österreichisch-ungarischen Vereinigung für Kultur und Wirtschaft, 1951, im 140. Geburtstagsjahr des Meisters