Der Lustspieldichter mit dem Pseudonym "Rusticocampus" war gebürtiger Wiener, den mit Niederösterreich vor allem die Aufenthalte im Schloss Atzenbrugg im Kreis der Schubertianer verbanden.
Er gilt als Meister des Konversationsstücks mit Wiener Lokalkolorit und war Hausdichter des Burgtheaters mit rund 1100 Aufführungen bis 1902. Bauernfeld hatte engen Kontakt zu Grillparzer, Lenau, Schubert und Moritz von Schwind.
Politisch vertrat er die Ideen des großdeutsch-liberalen Bürgertums, die sich auch in seiner Dichtung spiegeln. So kritisierte er mit dem Lustspiel "Großjährig" die Zustände des Vormärz.
Die Wertschätzung seiner Persönlichkeit fand Ausdruck in den ihm zuteil gewordenen Ehrungen: 1872 wurde er Ehrenbürger der Stadt Wien, 1883 erhielt er das Ehrendoktorat der Wiener Universität. Er starb 1890 in Wien.
Anekdote mit Hellmesberger Bei einem Wohltätigkeitsabend der Schriftstellervereinigung Concordia wirkte der Geiger Josef Hellmesberger mit. Der Saal folgte mit schweigender Andacht seinem Spiel. Nur der alte Lustspieldichter Eduard von Bauernfeld, der schon recht schwerhörig war, unterhielt sich ungeniert mit seinem Nachbarn, und als Hellmesberger gerade bei einem Pianissimo ankam, lachte er lauthals heraus.
In der Pause kam man im Künstlerzimmer zusammen. Hellmesberger stellte den Schriftsteller zur Rede: "Nein, hören Sie, das hat mich aber schon gekränkt, dass Sie bei meinem Solo gelacht haben." Und als Bauernfeld sich lächelnd entschuldigen wollte, fuhr er fort: "Nehmen Sie sich an mir ein Beispiel: Habe ich je in einem Ihrer Stücke gelacht?"
(Quelle: Twaroch) |