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Der Name des Architekten Kornhäusel wird am Grabstein ohne 'e' wiedergegeben - woran der Steinmetz da wohl gedacht mag, als er Kornhäus(e)l einmeißelte? ...
Der Leichnam von Kornhäusl wurde 1934 vom Friedhof St. Marx hierher überführt, aus dieser Zeit dürfte auch der Grabstein stammen: eine leicht gebogene Kunststeinplatte, aufgesetzt auf Natursteine.
2010 wurde der Grabstein gereinigt. Einen ganz ähnlichen Grabstein hat der gegenüberliegende Maler Michael Neder, welcher 1948 hierher überführt wurde. Woher er kam, weiß ich (noch) nicht). |
Grabstein, Aufnahme 2009 |
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Der in Wien geborene Biedermeier-Architekt Josef Kornhäusel war ein Schüler von Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg, welcher u.a. die Gloriette im Schlossgarten Schönbrunn errichtet hatte.
Kornhäusel hat viele Werke in Wien und Umgebung hinterlassen, was er nie baute, und wovon nur Entwürfe vorhanden sind: Sakralbauten. |
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Rathaus, Baden bei Wien |
Husarentempel, Mödling |
Synagoge, Innenstadt |
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Als Wohnhaus und Atelier hatte er 1827 in der Wiener Innenstadt den sog. ,Kornhäuselturm' errichten lassen.
Das turmartige Haus mit schießschartenähnlichen Fensterchen auf der Ostseite wirkt fremdartig im Stadtbild. Der Eingang in den Turm lag im ersten Stock und war nur über eine einziehbare Leiter erreichbar.
Angeblich soll er dies so geplant haben, um im Turm vor den Nachstellungen seiner eifersüchtigen Gattin geschützt zu sein. Aber wer weiß? - immerhin war er dreimal verheiratet, also er dürfte selbst kein einfacher Partner gewesen sein.
33 Jahre später ist Kornhäusel in diesem Turm, 1860, verstorben. Eine Zeitlang hatte auch Adalbert Stifter dort gewohnt gehabt, am Dach des Gebäudes hatte er 1842 die totale Sonnenfinsternis erlebt, die er in seinen Skizzen "Aus dem alten Wien" beschrieben hat. |
Kornhäuselturm |
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alter Grabstein am Friedhof St. Marx (1934 exhumiert) |
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