Ein Frack für Curd Jürgens und andere Prominenz
Die Familie Lambert Hofer ist in Wien ein fester Begriff. Vor allem dann, wenn es darum geht, sich einen Frack für den Opernball auszuborgen. Für Damen sind auch Revuekleider etc. zu finden. Für drei Tage zahlt man eine Leihgebühr von ca. 150 Euro (kommt auf das Kleidungsstück an). Einmal im Jahr werden ausgemusterte Modelle in Form eines Flohmarkts auch zum Kauf angeboten.
Aber grundsätzlich stattet die Firma Filmfirmen mit Kostümen aus. Von der Uniform des 30jährigen Krieges bis zum Wäschermädelkleid des 19. Jahrhunderts bieten sie alles an. Standort des 1862 gegründeten Unternehmes ist die Simmeringer Hauptstraße Nr. 28, mit Bim-Station vor der Haustür.
Der Vorname Lambert wurde über Generationen weitergegeben. Der erste Lambert Hofer, Lambert I, 1879 - 1938, wurde ab 1920 mit dem Stummfilm groß. Er arbeitete mit Sascha Kolowrat zusammen, dem Begründer der Wiener Filmindustrie (Sascha-Film). So trugen die Schauspieler von der Verfilmung Oberst Redl seine Kostüme.
Sein Sohn Lambert II, 1907 - 1997, übernahm sein Werk, er agierte in der Nachkriegszeit, in der Zeit der Heimatfilme, in der Zeit der Lustfilme von Peter Alexander und Gunther Philipp. Auch internationale Produktionen wurden beliefert.
Die dritte Generation, Lambert III., 1944 - 2013, übernahm die Firma, als Spezialisten für Herren-Abendgarderobe lag es auf der Hand, Gäste für den Opernball einzukleiden, der nun auch im Fernsehen übertragen wurde. Der Umgang mit der Prominenz wie Curd Jürgens, Maximilian Schell, Thomas Gottschalk machten die Firma auch für die Allgemeinheit sehr bekannt.
Jedoch führte dies vielleicht auch zu dem ausschweifenden Lebensstils von Lambert III. Schließlich stand die Firma vor dem Konkurs, konnte aber von seiner Frau übernommen werden. Er starb an einem Schlaganfall bei einem Spaziergang im Winter. Sein Körper wurde erst drei Tage später gefunden.
Lambert I 1879 - 1938 |
Stummfilm |
Lambert II 1907 - 1997 |
Heimatfilm |
Lambert III 1944 - 2013 |
Opernball |
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