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Der Niederhof, ein bäuerliches Anwesen gab der Straße den Namen. Dieser Gutshof befand sich im Bereich des heutigen Theresienbades.
Beim Meidlinger Platzl zweigt die Niederhofstraße Richtung Innenstadt ab. Gleich zu Beginn steht der Meidlinger-Hof, welcher zwei Straßenzüge trennt: die Niederhofstraße und die Arndtstraße.
An diesem Gebäude sind noch alte Straßenschilder zu sehen: Alle Radialgassen, welche gedanklich strahlenförmig vom Zentrum stadtauswärts führten, hatten rechteckige Straßentafeln. An allen Quergassen (die gedanklich kreisrund um das Stadtzentrum führten) waren ovale Straßenschilder angebracht. |
Meildinger-Hof mit alten Straßenschildern;
rechts Blick zum ehemaligen Rollinger-Fabriksgebäude (siehe unten) |
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Seit 1923 gibt es die heutigen blau emaillierten Straßentafeln,
damals wurde auch die Fraktur-Schrift von den lateinischen Buchstaben abgelöst. |
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Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte Meidling gehörte zu den bevorzugten Industrieansiedlungsgebieten in Wien. Die Baugründe waren billig, es gab genügend Arbeitskräfte, der Wienfluss lieferte das nötige Nutzwasser. Im Jahre 1856 bestanden in Unter- und Ober-Meidling bereits 28 Fabriken. Der größte Meidlinger Betrieb zu jener Zeit war vermutlich die Druckerei und Buchbinderei Rollinger. Sie wurde um 1800 gegründet, hatte ihren Sitz in der Inneren Stadt, verlegte aber dann die Produktionsstätte, offenbar aus Platzgründen, spätestens 1858 nach Unter-Meidling.
In der Niederhofstraße Nr. 41 - 43 entstand die Druckerei, 1906 erfolgte gleich daneben, auf Nr. 37 - 39 ein Neubau, der heute noch besteht (Sitz der Donaulandgesellschaft). |
Alfred Rollinger, 1824 - 1893
Druckereibesitzer |
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Mit mehr als 100 Beschäftigten und modernster Mechanik gehörte die Firma, die sich auf die Herstellung von Geschäftsbüchern und Drucksorten für den kaufmännischen Bedarf spezialisiert hatte, zu den bekanntesten Unternehmen Wiens. Später übersiedelte die Firma in den 5. Bezirk. Alfred Rollinger war nicht nur Fabriksbesitzer und Gemeinderatsmitglied von Unter-Meidling, sondern auch Philanthrop. Viele Gründe also, 1906 eine Gasse in Meidling nach ihm zu benennen (Rollingergasse). |
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Niederhofstraße Nr. 41 - 43
Druckerei Rollinger |
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Niederhofstraße Nr. 41 - 43
Druckerei Rollinger, rechts der Innenhof der Firma. Aufnahme 1904 |
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Seinen Angestellten stellte Alfred Rollinger einen Gartenbereich
zur Erholung zur Verfügung (Niederhofstraße Nr. 41 - 43). Aufnahme 1904 |
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Niederhofstraße Nr. 37 - 39/Ecke Vivenotgasse
Blick auf das private Wohnhaus der Familie Rollinger, dem ein ausgedehnter Garten angeschlossen war. Aufnahme 1904 |
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Niederhofstraße 37 - 39/Ecke Vivenotgasse
Neubau Druckerei Rollinger, Aufnahme 1906 |
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Niederhofstraße/Ecke Vivenotgasse
Das Firmengebäude Rollinger existiert noch, heute Sitz vom Donauland-Verlag |
Jänner 2007
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