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Die "Bischoffvilla",
Aquarell um 1850 |
Eine Villa als Seniorenresidenz
Haus Schönbrunn: Frauenheimgasse 2, 1120 Wien, Tel:
812 39 38/0
In der Frauenheimgasse Nr. 2 befand
sich einst die Bischoffvilla, heute ist dort
der Sitz des Pensionistenheims "Haus
Schönbrunn".
In Deutschland wurden schon in
den 1870er Jahren Altersheime gegründet.
Frau von Bosse-Falk brachte den Gedanken nach
Wien mit. Sie trug ihn im Salon der Frau von
Auguste Littrow-Bischoff (Bischoffgasse)
vor und diese stellte 1883 die Sommervilla ihrer
Eltern in der Frauenheimgasse (damals Schulgasse)
zur Verfügung.
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Die Bischoffvilla als Wiener Frauenheim 1883 |
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Neubau 1907
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Rasch konnten die Räume
adaptiert werden und 20 Penionärinnen und
Dienstpersonal konnte Platz geboten werden.
1906
begann man mit dem Bau eines neuen Hauses.
Das neue Gebäude bot 47 Damen Unterkunft.
Jedes Zimmer war mit elektrischen Licht und
einer Zentralheizung ausgestattet.
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Wiener Frauenheim, der Neubau wurde 1907 eingeweiht |
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Die Halle und eine große gedeckte
Terrasse dienten als Gemeinschaftsraum. Außerdem
hatte das Haus einen Lesesalon, einen Speisesaal
und ein Badezimmer.
Die hier untergebrachten,
vorwiegend aus adeligem Haus stammenden Pensionistinnen
wussten ihren Lebensabend gut zu verbringen:
Die Frauenheimbälle
gehörten zu den gesuchtesten und
und glanzvollsten Festen. |
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Protektorat: Marie Valerie |
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Statue Kaiserin Elisabeth |
1907 wurde der Neubau, der
unter der Protektion von Erzherzogin Marie
Valerie stand, von Weihbischof Marschall eingeweiht.
Von ihrer Mutter, Kaiserin Elisabeth steht in
der Halle eine Statue, ausgeführt
als von dem berühmten Ringstraßen-Bildhauer
Johannes Benk.
Marie Valerie, ihre jüngste Tochter, wurde
das "ungarisches
Kind" genannt, da Kaiserin Elisabeth zur Geburt
extra nach Ungarn reiste.
Damit wurde nach 328
Jahren erstmals wieder ein Nachkomme eines regierenden
Monarchen auf ungarischem Boden geboren.
Die
Erziehung von Marie Valerie trug einen ungarisch-nationalen
Charakter, der ganz im Sinne der Mutter lag. |
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Gedenktafel von 1907 |
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Als Verfasserin eines Tagebuches ist Marie Valerie
für Historiker bedeutsam.
Sie begleitete
ihre Mutter oft auf Reisen, bevor sie 1890
in Bad Ischl ihren Cousin (3. Grades) Franz Salvator
heiratete.
Der Ehe entstammen 10 Kinder. Die Familie lebte
vorwiegend auf Schloss Wallsee (Niederösterreich)
wo sie Kaiser Franz Joseph oft besuchte.
Sie war eine große Wohltäterin, das bewies sie 1881 beim Ringtheaterbrand, wo sie sich für die Angehörigen der Opfer einsetzte.
Während des 1. Weltkrieges richtete sie im Wallseer Vorschloss ein Lazarett ein, gründete dort auch ein Armenspital und ein Altersheim und wurde von der Bevölkerung als "Engel von Wallsee" bezeichnet.
1919 unterzeichnete sie die Verzichtserklärung, welche das Habsburgergesetz verlangte, und blieb unter Beibehaltung ihres Vermögens in Wallsee, wo sie 1924 starb. |
Kaiserin Elisabeth
Bildhauer Johannes Benk |
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Marie Valerie mit Ehemann Franz Salvatore |
Gedenktafel Ina Frank-Lang
Im Jahr 1927 trat mit Ina Frank-Lang, die Enkelin von Auguste von Littrow-Bischoff an die Spitze des Wiener Frauenvereins.
Mit Ausnahme der Jahre von 1938 bis 1945 (das
Haus war einem öffentlichen Verwalter
und der Volkswohlfahrt unterstellt) leitete
sie die Geschicke des Heims bis 1961.
An sie erinnert eine Gedenktafel im Garten mit der Inschrift: "Zum 80. Geburtstag unserer werten Präsidentin, Ina Frank-Lang, von den Damen des Heimes, 1957".
1970 mussten dringend Verbesserungen aller Art im Haus vorgenommen werden, und wegen der fehlenden Finanzkraft schenkte der Verein Wiener Frauenheim das Haus der Caritas, die es mit allen Verbindlichkeiten übernahm. |
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Gedenktafel für
Ina Frank-Lang
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Modernisierung 1988
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1988 erfolgten Modernisierungen, das Dachgeschoß wurde ausgebaut, und eine Bettenstation für 22 Personen wurde eingerichtet. Seit 1990 wohnen auch Männer in dem von der Erzdiözese Wien (Caritas) als "Haus Schönbrunn" geführten Haus.
Die durchschnittliche Verweildauer im Wohnbereich liegt bei drei Jahren, im Pflegebereich bei eineinhalb Jahren.
Seit 1990 bewohnen auch Männer
das von der Caritas geführte
"Haus Schönbrunn". |
Pensionistenheim "Haus Schönbrunn" |
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1908 wurde übrigens in Meidling
ein weiteres Wiener Frauenheim gebaut, allerdings
waren hier nicht so noblige Gäste vorgesehen:
Als Obdachlosenasyl wurde der Eisenbetonbau in
der Kastanienallee 2 errichtet. |
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Gartenimpressionen
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Gedenktafel Oskar Pach
Die Gedenktafel (enthüllt 1924) am Haus der Frauenheimgasse Nr. 3 ist kaum mehr zu entziffern und wird wahrscheinlich auch nicht mehr erneuert werden, denn die Inschrift ist falsch: "In diesem Haus starb am 6. Oktober 1908 der Wiener Dichter und Schriftsteller Oskar Pach."
Franz Josef Prohaska, der sich als Dichter Oskar Pach nannte, starb aber nicht hier, sondern im Alten AKH.
Geboren wurde er am 7. Oktober
1865 im 3. Bezirk, verbrachte jedoch einen großen
Teil seines Lebens in Meidling. |
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"falsche" Gedenktafel für Oskar Pach, Frauenheimgasse Nr. 3 |
Der Lyriker und Satiriker ist auch
auf dem Meidlinger
Künstlergedenkstein im Theresienbadpark
verewigt. Begraben wurde er auf dem Meidlinger
Friedhof. Am bekanntesten wurde sein Gedichtband
Vorfrühling, einige Verse sind auf seinen
Grabstein eingraviert: |
Inschrift Grabstein Oskar Pach: |
Vorfrühling Sie sagten mir, du seiest gestorben,
und dieser Hügel sei dein Grab,
dein Leben sei emporgeflogen
zum Himmel, der es einst dir gab.
Und sieh, hier find' ich reiches Leben
sich ranken am bemoosten Stein,
ein wilder Rosenstrauch grünt knospend,
der sprosst wohl aus dem Herzen dein.
Hier, wo sie dich gesenkt zu Grabe,
da währt dein Geist, der nie verweht,
da finde ich den Weihetempel
der Liebe mein, die nie vergeht. |
Haus Schönbrunn: Frauenheimgasse 2, 1120 Wien, Tel:
812 39 38/0
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07,11
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