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Home | Allerlei | Stimme

Die menschliche Stimme

Probleme? - unbedingt zu HNO: meist keine Atibiotika nötig
Probleme? - unbedingt zur Logopädin: Stimmstatus feststellen
Probleme? - Stimmhygienische Maßnahmen: Schonen der Stimmbänder/Schleimhäute

Training:       Tu es! - Aufwärmen - Atmung - Atempausen - Resonanzverbesserung

Das Verständliche an der Sprache ist nicht das Wort selber, sondern die Musik hinter den Worten.
Diese entsteht durch die Stimme: durch Modulation, Stärke, Tempo, Tonfall.

Schauspielerinnen und Schauspieler sind beinahe die einzigen Menschen, bei denen das gute Sprechen Beruf geworden ist. Viele Lehrer, Anwälte, Geistliche und Berufspolitiker und andere Vielsprecher haben ihre Stimme nie ausgebildet. Und nur wenige wärmen ihr "Instrument" auf. Nicht nur das Sprechen, sondern auch das richtige Atmen will gelernt sein.

Stimmprobleme

HNO - meist sind keine Antibiotika notwendig!

Haben sich Stimmprobleme eingestellt, ist es ratsam einen Facharzt (HNO) aufzusuchen.

Die meisten Hausärzte verschreiben Antibiotika und entzündungshemmende Tabletten. Antibiotika sind aber in 90 % der Fälle nicht notwendig. Die meisten Entzündungen entstehen nicht durch Bakterien, sondern durch falsche Beanspruchung der Stimmbänder (richtig: Stimmlippen) oder falsches Atmen.

Da entzündungshemmenden Tabletten "auf den Magen gehen" ist auf einen zusätzlichen Magenschutz zu achten, der die Bildung der Magensäure hemmt.

 
Kehlkopfspiegelung beim Facharzt
Die Magensäure kann nämlich vom Magen aufsteigen und dann erst recht den Kehlkopf schädigen (Reflux).

Logopädin - Stimmstatus feststellen

Lautstärke und Schwingungen

Je kleiner der Kehlkopf, je schmaler und kürzer die Stimmlippen, desto höher die Stimme - und umgekehrt. (Sopran 15 mm, Bass 25 mm)

Bei einem tiefen Grundton schwingen die Lippen langsam. Die Höhe des männlichen Grundtons liegt bei etwa 125 Hertz (Frauen 250 Hz, Babies 450). Frequenzbereich des Menschen: 80 Hertz bis 12 Kilohertz, einschließlich der Obertöne.

Der menschliche Stimmumfang beträgt normalerweise 1,3 bis 2,5 Oktaven, mit Training sind 3 und mehr möglich.

Stimmstatus feststellen: leise reden und singen, laut reden und singen (Tabelle: Hertz, Dezibel)

Voice Health Index - VHI-Index

Auszug VHI-Index (Voice Health Index) - gesamter Fragebogen mit Auswertungskriterien (pdf)

Pflege der Stimmbänder und Schleimhäute

Bei akuten Problemen:

  • Schonen Sie Ihre Stimme: nicht flüstern, nicht räuspern, ....
  • Schonen Sie Ihre Schleimhäute: trinken, inhalieren ...

mehr Tipps: Stimmhygienische Maßnahmen (pdf)

Im Fachhandel sind einfach zu handhabende Inhalatoren erhältlich, bei denen sich die Temperatur gut steuern lässt.

Gesichtssauna mit Zusatzaufsatz zum Inhalieren

Training: Tu es - gleich!

Eine MInute ist besser als keine Minute

 

"Haben Sie eine Minute Zeit?" - Lautet Ihre Antwort: "Klar, sofort."?

"Nehmen Sie sich eine Minute Zeit für Ihre Stimme? -Lautet Ihre Antwort:"Morgen vielleicht."?

Wer sich den Grundsatz: "Tu es - gleich" zueigen macht, hat es gut: Schnell sind ein paar Dehn- und Klangübungen durchgeführt. Sofort wird die Durchblutung angeregt, schon alleine dadurch entsteht noch mehr Wohlbefinden. Und ein zweiter Grundsatz ist auch gut: Eine Minute ist besser als keine Minute.

   

 

Aufwärmen der Stimme

Kein Marathonsportler würde aus dem Stand weg loslaufen. Das Aufwärmen der Stimme wird bei Sprechberufen meist vernachlässigt.

Warm-Up-Training (pdf): dehnen, atmen, lockern

Bei einem kräftigen Gähnen werden die Muskeln im Hals und im ganzen Gesicht bewegt. Beim Gähnen mit geschlossenem Mund werden die Stimmlippen entspannt. Guter Zusatzeffekt: Wir saugen jede Menge Sauerstoff in uns auf und füllen unsere Lungen damit.

Warm-Up-Training
 

Atmung
aktiv (Nase/Brust) und passiv (Mund/Bauch)

Der Mensch hat normalerweise eine Kombination von Brust- und Bauchatmung. Ohne, dass wir darüber nachdenken müssen, atmen wir.

Hauptsächlich erfolgt unsere Atmung über die Brustatmung, also durch die Nase. Denn diese wärmt, reinigt und befeuchtet die Luft, bevor sie die Luftröhre erreicht.

Da der Weg für den Atmen durch die Nase beim Sprechen/Singen aber zu lang ist, hat sich die Natur dafür das reflektorische (passive, lautlose) Einatmen durch den Mund einfallen lassen.

Damit die Luft in die Lungen strömen kann, muss sich der Kehldeckel gut öffnen, ansonsten führt dies zu einer Verdickung des Zungenbeinmuskels (Doppelkinn, Günther Jauch.) Link: Übung Kehldeckel öffnen

Die Kehle mag am liebsten 90% Feuchtigkeit. Sie trocknet aus und erkältet sich, wenn der Atem laut und aktiv durch den Mund eingezogen wird.

'Ich denke, es ist eine Frage der Atemtechnik'
 

Falsche Atmung

Beobachten Sie die Atmung der Fernsehsprecher, z.B. Onka Takats, Wettermoderatorin.
Sie spricht ohne zu atmen mehrere Sätze, dabei hört man, wie der Armen dabei die Luft ausgeht, die letzten Worte werden nur noch mühsam herausgepresst - und dann schnappt sie tief und kräftig, unüberhörbar schnaufend nach Luft, um die Tortur im nächsten Satz zu wiederholen.

(Link: Video Onka Takats).

falsches Atmen ist hörbar: Onka Takas
 

Das Zwerchfell ist der wichtigste Atemmuskel

  • Bauchatmung: durch den Mund wird Luft vom Zwerchfell "angesaugt" - passives Atmen

 

  • Brustatmung: durch die Nase wird Luft aktiv eingeatmet

Das Zwerchfell trennt den Brustkorb vom Bauchraum und ist unser wichtigster Atemmuskel. Es arbeitet unermüdlich: 14 x pro Minute und über 20 000 x pro Tag. Je nach Atemtiefe legt das Zwerchfell zwischen 600 und 2000 Meter pro Tag zurück.

Wenn sich das Zwerchfell bewegt, müssen die inneren Organe ausweichen (daher wölbt sich der Bauch). Allein die Niere legt aufgrund der Zwerchfellbewegungen pro Tag über dreihundert Meter zurück.

Sprechpausen einlegen: 2 Fliegen auf einen Schlag!

Pausen beim Sprechen einzulegen ist keine Kunst, sondern eine unabdingliche Notwendigkeit! Es gibt dem Köper Zeit zum Energie holen (Atmen!!!) und dem Zuhörer Zeit zu verstehen.

Es gibt Voice Worker, die sind von ihrem Temperament sehr quirlig, lebendig und oft enthusiastisch. Diese neigen dazu, den Zuhörer mit Redeschwällen zu überfordern. Mit Anekdoten und Metaphern gelingt es ihnen zwar immer wieder, die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten, letztendlich ist es aber für den Zuhörer und vor allem für die Stimme anstrengend.

Vorteil für den Zuhörer

  • Entspannung

In der Atmenpause hat der Zuhörer die Möglichkeit, das Gesagte zu hören, zu verstehen und sich gedanklich damit auseinanderzusetzen. Einen guten Redner erkennen Sie daran, dass Sie seinen Gedanken mühelos folgen können – seine Bissen munden. Die Pause räumt Zeit zum Nachdenken ein. Und wer Zeit hat, entspannt! Außerdem wird der Zuhörer neugierig auf den nächsten Gedanken.

  • Sinnerfassung

Also: kurze Sätze! Eine sinnerfassende Einheit sollte sieben bis vierzehn Wörter nicht überschreiten. Nur wenn Sie Ihren Zuhörern das richtige Häppchen und Zeit zum Kauen – zum Verstehen – geben, können diese aufmerksam bleiben. Sind die Bissen zu groß, werden sie zu unverdaulichen Brocken. Die Zuhörer schalten innerlich ab.

  • Zeit für innere Bilderwelt

In der Pause, die der Sprecher für ds Einatmen braucht, hat der Zuhörer die Chance, vor seinem inneren Auge ein Bild für das Gesagte zu entwickeln. Gelingt es dem Redner, beim Zuhörer diese Bilder entstehen zu lassen, hat er gewonnen: Die Zuhörer hängen gebannt an seinen Lippen. Die Kunst einer guten Rede liegt also in der Entwicklung von inneren Bildern und in der Pause – "In der Ruhe liegt die Kraft."

Vorteil für den Sprecher

  • Konzentration

In der kurzen Einatempause entspannen Sie, Sie werden gelassen und sicher, Sie zentrieren und konzentrieren sich. Ihr Gesprächspartner erlebt Sie offen, zugewandt und souverän. Dieses Loslassen regeneriert Ihre Stimmlippen.

  • Entspannung

Sie entspannen sich selbst in jeder Einatmung muskulär, während Sie beim Sprechen, also beim Ausatmen, Muskelspannung aufbauen müssen. Gelingt Ihnen das Wechselspiel von Spannung und Entspannung, können Sie stundenlang ohne Anstrengung reden. Und Ihre Zuhörer genießen das Gesagte.

  • Tempowechsel

Die Einatempause gliedert nicht nur Ihre Rede, sondern sie unterbricht auch die Monotonie des Gesagten. Denn in dieser Pause können Sie von hoch nach tief oder von laut nach leise wechseln. In der Einatempause können Sie Ihr Sprechtempo ändern. Sie entscheiden in der Pause selbstbewusst, wie Sie Ihre nächste Sprecheinheit gestalten.

Resonanzverbesserung

Einstiegsübungen: Summen, Kauübungen, .. (pdf)

Ständige Heiserkeit ohne erkennbare organische Ursache beruht oft darauf, dass die Resonanzräume wenig eingesetzt werden und deshalb die Stimme über Gebühr beansprucht wird.

Damit die im Kehlkopf produzierte Stimme Volumen bekommt und hörbar wird, muss sie im Vokaltrakt (Mund- und Rachenraum, Nasenhöhlen) verändert werden.

Diese Resonanzräume sind quasi "Lautsprecher", bei großer Lautstärke kommt sogar der ganze Körper dafür zum Einsatz. Aber die Resonanzräume verstärken nicht nur den Ton, sie geben ihm auch seinen individuellen Klang.

Resonanzräume im Kopf
 

 

Wie entsteht ein Ton?

Die Stimme wird durch die Bewegung der Stimmlippen im Kehlkopf erzeugt.

Beim Atmen öffnen sich die Stimmlippen weit, zur Stimmbildung schließen sie sich locker.

Die eingeatmete Luft drückt nun für die Stimmerzeugung von unten gegen die vollständig geschlossenen Stimmlippen und versetzt diese in Schwingungen.

Dadurch entstehen Luftschwingungen, die wir als menschliche Stimme hören.

Das Stimmsignal entsteht im Kehlkopf durch die beiden zwischen 100 - 400 Hz periodisch schwingenden Stimmlippen (umgangssprachlich auch Stimmbänder genannt). Die dreidimensionalen Stimmlippenschwingungen, sowie Zusammenhänge zwischen Stimmlippendynamik und Qualität des akustischen Signals sind weitgehend unerforscht.

 

 

Quellen:

Prof. Elisabeth Kratz, Logopädin

sprachtherapie-ehrenfeld.de

leifiphysik.de

uni-augsburg.de

onmeda.de

zeitzumatmen.com

hno-praxis.de

unibochum.de

vhi.de

Gut klingen - gut ankommen, Effektives Stimmtraining, Eva Loschky, Kösel Verlag, 2005

 

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