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Denkmäler der Wiener Ringstraße
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Johann Andreas von Liebenberg, 1627 - 1683
Standort: Universitätsring (vor der Mölkerbastei)
Bildhauer: Johann Silbernagl, Architektur: Franz von Neumann d. J.
Enthüllung: 12. September 1890 |
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Zwei Jahreszahlen kennt in Wien jedes Kind: 1529 und 1683. Das waren die Jahre der ersten und zweiten Türkenbelagerung.
Der Jahrestag vom Entsatz von Wien am 12. September 1683 wurde und wird immer wieder gefeiert.
Am 12. September 1883 wurde das Rathaus eingeweiht und man plante auch zwei Denkmäler in Erinnerung an die Türkensiege. Eines wurde im Stephansdom errichtet (wurde im 2. Weltkrieg schwer beschädigt und nur teilweise wiederhergestellt, Foto unten), das andere hier vor der Mölkerbastei. |
Entsatz von Wien, 12. September 1683 |
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Dass das Liebenberg Denkmal vor der Mölkerbastei steht, dem letzten Rest der alten Stadtbefestigung, ist kein Zufall. Die stärksten Angriffe der Türken erfolgtenbei der nahe gelegenen Löwelbastei, ungefähr dort, wo heute das Burgtheater steht.
Als Bürgermeister bereitete Andreas von Liebenberg die Verteidigung gegen die Türken vor, er überwachte persönlich die Schanzarbeiten und organisierte die Bürgerwehr.
Den Sieg über das Heer Kara Mustafas erlebte Liebenberg allerdings nicht mehr - er starb zwei Tage vorher. |
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Johann Andreas Liebenberg, Stich, 1680 |
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Während das für St. Stephan geschaffene Denkmal als Bekrönung die Jungfrau Maria zeigt, (darunter den um Hilfe flehenden Kaiser Leopold I.), ziert die Spitze des Liebenberg-Denkmals eine heidnische Victoria.
Das Thema des Denkmals in St. Stephan war die Rettung des Christemtums Europas, beim Liebenbergdenkmal sollte die Wiener Bürgerschaft, die Wien tapfer verteidigt hatte, und mit Liebenberg auch ihr Anführer geehrt werden.
Das Liebenberg-Denkmal gegenüber der Universität auf dem Platz, bzw. vor der Mölkerbastei geht auf den Wunsch zurück, dem Mitverteidiger Wiens gegen die Türken und damit das Wiener Bürgertum durch ein Monument zu ehren. |
Türkenbefreiungsdenkmal im Dom, (Südturm, Turmhalle) |
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Der "Bürgerverein Liebenberg" trug maßgeblich zur Entstehung des Denkmales bei. Aus Geldgründen wurde keine Konkurrenz ausgeschrieben, sondern der Künstler Johann Silbernagel bestimmt, das Denkmal auszuführen.
Zur Enthüllung vom Liebenberg-Denkmal 1890 wurden nicht nur die Wiener Bürger - in Frack und Zylinder - eingeladen, sondern auch jene Gewerbe, die während der Türkenbelagerung schon existiert hatten, die Branntweiner, Büchsenmacher, Donaufischer, Kaffeesieder, Pfaidler, Wagner, Zuckerbäcker usw. Als aber ihre Vertreter anboten, in schwarzer Kleidung, weiße Halsbinde, lichtgrauen Handschuhen und mit Zylinderhut zu kommen, bat das Komitee, doch lieber im historischen Kostüm mit Banner und Fahne zu erscheinen: Zitat: "Sollte denn auch schon der einfache Mann von der Straße im Zylinder einherspazieren?" |
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Medaillon Bürgermeister Liebenberg |
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Am 12. September 1983 hielt Papst Johannes Paul II. in Wien eine große Predigt.
An diesem Tag wurde in der Grünanlage vor dem Palais Auersperg dieser Grundstein gelegt.
Fraglich ist, ob dieses Entsatz-Denkmal jemals errichtet werden wird. |
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Auf der Spitze des 9 Meter hohen Obelisken thront die vergoldete geflügelte Siegesgöttin: sie hält einen Lorbeerkranz in der Hand.
Vor dem Denkmal liegt ein Löwe, seine Pranke ruht auf einem Türkenschild. Im Medaillon an der Vorderfront ist das goldene Brustbild des Bürgermeisters umrahmt von einem Lorbeerkranz, gehalten von zwei knienden Engeln.
Die Rückseite bilden das Wiener Wappen und die Inschrift: Seinem in äußerster Bedrängnis durch Muth und Ausdauer voranleuchtenden Oberhaupte. - das dankbare Wien. Enthüllt wurde das Denkmal am 12. September 1890 |
Viktoria bekrönt das Denkmal |
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Inschrift: Johann Andreas von Liebenberg,
Bürgermeister von Wien MDCLXXXIII (1683) |
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Rückseite des Denkmals
Kartusche mit dem Stadtwappen von Wien.
Inschrift: Seinem in äußerster Bedrängnis
durch Mut und Ausdauer
voranleuchtenden Oberhaupte
Das dankbare Wien 1890 |
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