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Home | Denkmäler | Ringstraße | Kneipp

  Sebastian Kneipp   
Pfarrer, Naturheilkundiger, 1821 - 1897 

Sebastian Kneipp
Pfarrer, Naturheilkundiger, 1821 - 1897

Standort: Stadtpark (Parkring)
Bildhauer: Carl Wollek
Enthüllung: 29. September 1912

   
 

Kneipps Werdegang

Sebastian Kneipp wurde 1821 in Deutschland geboren und war bis zu seinem 21. Lebensjahr Webergeselle. Als er den Entschluss fasste, Geistlicher zu werden, lachte man ihn aus. Aber er setzte sich durch, studierte Theologie in München und empfing 1852 die Priesterweihe, 1855 wurde er Kaplan, von 1881 war er Pfarrer bis zu seinem Tode.

Kneipp erzählt

Eine Erkrankung brachte ihn durch Zufall zur Wasserkur. Er selbst erzählte in einem Vortrag: „1847 glaubte man, ich würde längstens noch 5 bis 6 Wochen das zeitliche gesegnet haben. Und es wäre auch so gekommen, wenn ich nicht außerordentliche Hilfe bekommen hätte. Es kam mir ein kleines Büchlein in die Hände, in welchem das Wasser als Heilmittel gerühmt wurde. Da habe ich mir gesagt:" Das könntest Du zuletzt auch noch versuchen."

Ein menschenfreundlicher Arzt hatte mich in dem vorausgegangenen Jahre 100 Mal und in demselben Jahre 95 Mal besucht, und alles war umsonst gewesen. Das Büchlein gab mir neue Lebenshoffnung. Der Arzt wollte davon nichts wissen und sagte, dass ich die Kur nicht aushalten würde. Ich habe aber trotzdem damit angefangen. Von meinen Studien weg bin ich 2 - 3 Mal per Woche an die Donau gegangen und habe mich 1 - 2 Sekunden bis an die Brust ins kalte Wasser getaucht.

Das war der erste Anfang. Ich habe mich durch diese und die späteren Wasseranwendungen so weit hergestellt, dass ich seit 46 Jahren um keinen Heller Medizin einzunehmen brauchte. Das verdanke ich einzig und allein dem Wasser, der einfachen Kost und der Abhärtung, und wenn alle Menschen dieselben Regeln beherzigen würden, so würden auch sie die Folgen und den Nutzen davon an sich verspüren."

Kneipp und die Wissenschft

Anlässlich seines 70. Geburtstages wurde der Beschluss gefasst, den Verein der Kneipp'schen Ärzte zu konstituieren, um das vielfach angefochtene Heilverfahren durch wissenschaftliche Forschung in die Reihe der medizinischen Disziplinen einzuführen.

Kneipps Kunden

Die Zahl derjenigen, die bei Pfarrer Kneipp Heilung suchten, ist lang. Auch gehörten der Papst Leo XIII. und mehrere Mitglieder der kaiserlichen Familie zu seinen Patienten und Erzherzog Josef war mit seiner Familie sein getreuester Kurgast.

Kneipps Wesen

Im persönlichen Verkehr zeichnete sich Kneipp durch seine Einfachkeit und durch seine gewinnende Herzensgüte aus. Er war bescheiden: so trug er seit längerer Zeit die Würde eines Prälaten, ließ sich aber mit Pfarrer Kneipp ansprechen.

Kneipps Tod

Kurz vor seinem 77. Geburtstag erkrankte Kneipp schwer, die Feier musste abgesagt werden. Erzherzog Josef sandte ihm seinen Leibarzt, doch eine Besserung trat nicht ein. Das Leiden, das ihm den Tod brachte war ein im Gefolge eines heftigen Influenzaanfalles entstandenes große Geschwulst, eine Neubildung im Unterleibe.

Kneipps Werke

Kneipp veröffentlichte eine Reihe von Schriften, in denen er für sein Heilverfahren eintrat: "Meine Wasserkur" wurde in 50 Sprachen übersetzt. Weitere Werke: So sollt Ihr leben, Mein Testament, Kinderpflege, Ratgeber für Gesunde und Kranke.

Kneipp in Wien

Auch in Wien war Pfarrer Kneipp mehrere Male. Ende der 1880er Jahre sprach er in dem beängstigend überfüllten Saale des Gasthauses zu den "Drei Engeln" in der Großen Neugasse mit kolossalem Erfolg. Während seines zweiten Aufenthaltes in Wien im August 1891 hielt er einen ebenfalls überaus stark besuchten Vortrag im Großen Musikvereinssaal. Bei seinem dritten und letzten Besuch in Wien hielt Pfarrer Kneip im großen Saale des Hotels "Zur goldenen Ente" vor einem zahlreichen Publikum, in welchem die ersten Adelsfamilien Wiens vertreten waren, einen Vortrag.

Quelle: (Neuigkeits) Welt-Blatt, 17.6.1897, ANNO

   
   
   

 

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