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Home | Friedhöfe | Zentralfriedhof | Tor 4 (ev) | Ehrengräber | Rondeau 1 | Nr. 6, Adam

evangelische Ehrengräber Tor 4
Zentralfriedhof

Heinrich Adam
Architekt, Gemeinderat, 1839 - 1905

Heinrich Adam
Architekt, Gemeinderat, 1839 - 1905

Zentralfriedhof, Tor 4, 1. Rondeau, Nr. 6

Lageplan Tor 4

Baumeister der reichen und feinen Leut

Experimente waren nicht seine Sache, aber sein dekorativer Stil mit klassischen Motiven entsprach den Vorstellungen seiner vornehmen Klientel.

Als Philipp Herzog von Württemberg 1862 den Münchner Architekten Zenetti mit der Errichtung eines Palais in Wien 1., Kärntner Ring 16 beauftragte, wurde der junge Heinrich Adam als Bauleiter berufen.

Durch Änderungen der ursprünglichen Baupläne profilierte sich Adam von Anfang an als Meister der Innendekoration. 1872/73 wurde das Palais für die Wiener Weltausstellung zum "Hotel Imperial" umgebaut und ist seither als "Wiener Juwel" weltweit bekannt - Adams Inneneinrichtung kann man auch heute noch bewundern.

Heinrich Adam
 

Gleich anschließend betraute ihn der Herzog mit dem Bau der Villa "Maria Theresia" in Altmünster am Traunsee und dem Umbau des Palais Mallmann in Wien 9., Strudelhofgasse 10 zur "Winterresidenz".

Der Beginn von Adams Tätigkeit fällt noch in die Epoche des strengen Historismus der 1860er und 1870er Jahre. Adam gestaltete in dieser Zeit in den Formen der italienischen Neorenaissance, ein Stil, der wegen seiner weiten Verbreitung "Neue Wiener Renaissance" genannt wurde.

Die streng symmetrische Form der von ihm erbauten Häuser beschränkt Dekorationen vor allem auf die Fensterüberdachungen, z. B. in Wien 1., Nibelungengasse 10. Ab den 1880er Jahren verwendet er barockisierende Formen.

Als Presbyter und Vorsitzender des Bauausschusses der Evangelischen Pfarrgemeinde H.B., Wien Innere Stadt, könnte sein Geschmack mitverantwortlich sein, dass die Reformierte Stadtkirche, Wien 1., Dorotheergasse 16 beim Umbau eine barocke Fassade erhielt.

Architektur studierte er in München. Er unternahm Studienreisen nach Italien und Frankreich, erhielt siele Auszeichnungen und war Mitglied vieler Berufsvereinigungen. Als liberales Mitglied des Wiener Gemeinderats engagierte er sich für die Gestaltung der Stadt. Schier endlos ist die Liste der von ihm errichteten Palais und Miethäuser, öffentlichen Bauten und Industrie und Gewerbebauten - einiges soll hier nur beispielhaft genannt werden: Haus Wien 1., Salzgries 16; Wien 4., Argentinierstraße 21; Wien 4., Weyringergasse 28A-30; Schlösser für Vidor Csaky in SzepesGörgö und Bratislava; Wohnhaus Ernst Göpfert Wien 9., Porzellangasse 20; Doppelmiethaus "HabigHof" Wien 4., Wiedner Hauptstraße 15-17.

Für den Calvinisten Rudolf Schmidt I., dessen Sohn den TORStahl erfand, erbaute er 1899/1900 das "Gussstahlwerk und die Feilenfabrik Rudolf Schmidt" in Wien 10., Favoritenstraße 213. 1882-1887 gestaltete Adam den Innenraum des Hutsalons Habig in Wien 4., Wiedner Hauptstraße 25, der heute, denkmalgeschützt, ein Restaurant ist.

Quelle: Vom Christbaum zur Ringstrasse, Evangelisches Wien, Monika Salzer, Peter Karner, Picus Verlag, 2008, ISBN 978-3-85452-636-0