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Philipp Haas
Großindustrieller und Teppichhändler, 1791 - 1870
Ehrengrab |
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Philipp Haas, 1791 - 1870, Großindustrieller
und Teppichhändler Ehrengrab
Eduard Haas, Ritter von Teppichen, 1827
- 1880, dessen Sohn
Philipp
Haas, Freiherr von Haas-Teichen, 1859
- 1926, dessen Sohn
Zentralfriedhof, Alte Arkaden
rechts Nr. 18
Architekt: Gustav Gugitz, Bildhauer:
Johann Müller
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Das Wappen der Familie Haas zeigt einen
laufenden Hasen |
Die Familie Philipp Haas & Söhne:
Der grandiose Aufstieg endet
mit Selbstmord
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1. Generation - k.u.k. Hoflieferant
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Philipp Haas, aus einer Webereifamilie kommend, gründete
1810 sein eigenes Unternehmen und produzierte Kleiderstoffe,
Möbelstoffe und auch Teppiche.
Er konnte mit seinen
Produkten, die bis dahin marktbeherrschenden Engländer
vom Inlandsmarkt verdrängen und wurde auf den internationalen
Märkten eine ernsthafte Konkurrenz für englische
Gewebe. Philipp Haas wurde zum k.u.k. Hof-Teppich-
und Möbelstofflieferanten ernannt. |
Der Gründer |
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So erfolgreich, stand 1850 dem Geschäftseinstieg
seiner Söhne Eduard und Robert nichts im Wege, die
Firma Philipp Haas & Söhne entstand.
Da Robert
jedoch zum kränkeln
neigte, übernahm Eduard den Hauptteil der Arbeit.
Es entstanden Fabriken in Österreich, Böhmen,
Ungarn, England und Italien.
Weltruf erlangten die Webmuster nach
orientalischen Stilvorlagen. Später arbeiteten sie
auch nach neuen Entwürfen zeitgenössischer Künstler
(Hansen, Ferstel, Storck).
1868 wurde Eduard zum Ritter von Teppichen nobilitiert,
zwölf Jahre später starb Eduard, er überlebte seinen Vater
nur um zehn Jahre. |
Sohn Eduard, Ritter von Teppichen |
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19. Jhd. |
20. Jhd. |
21. Jhd. |
1864 wurde von den Architekten
August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll
am Stephansplatz ein prunkvolles Gebäude gebaut, in
der das Teppichhaus von "Philipp
Haas & Söhne" untergebracht war.
Dies war das erste
große Warenhaus Wiens.
Heute steht auf dem Gelände
das Haas-Haus vom Architekten Hans Hollein. |
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3. Generation - Freiherr und Selbstmord
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Philipp Freiherr von Haas-Teichen, 1859 - 1926 |
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In der dritten Generation übernahm Eduards Sohn
Philipp (1859 - 1926) die Geschäftstätigkeit,
er wurde 1898 zum Freiherrn von Teichen geadelt (die Familie
besaß einen
Herrschaftsgrund in Teichen, Steiermark).
Doch nach dem Ende
des Ersten Weltkrieges verarmte er (die Firma war in eine
1883 Aktiengesellschaft umgewandelt worden) und beging
1926 Selbstmord, indem er sich mit einem Jagdgewehr in
seiner Wohnung um sechs Uhr früh erschoss. |
Philipp Freiherr von Haas-Teichen |
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Philipp von Haas-Teichen war eine stadtbekannte Persönlichkeit,
mit soviel Selbstbewusstsein ausgestattet, dass er seinen
Abschiedsbrief der Neuen Freien Presse zum Abdruck schickte:
"Verehrte
Reaktion! Ich bin ein in der Welt nicht ganz unbekannt
gebliebenes Individuum. Es wird Ihnen deshalb vielleicht
erwünscht sein, die Wissbegierde mancher Leser zu
befriedigen, indem Sie ihnen meine nachstehende Erklärung
bieten. Hochachtend Philipp Haas-Teichen, Wien, 4. Bezirk,
Waaggasse 6"
Philipp Haas schreibt weiter, dass all die
Wehwechen, die mit dem Älterwerden verbunden sind,
von Herzschwäche
bis Rheumatismus und was sonst noch alles daherkommen kann, ". kein
Interesse für das Kommende wecken." Der Brief schließt
mit dem Reim: |
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"Bin nun mausetot, juchhu!!!
Nirgends drückt mich mehr der Schuh!
Schöneres kann es nicht geben.
Ich hab Ruh, der Tod soll leben!!!" |
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Die Firma Philipp Haas & Söhne, wurde in eine
Aktiengesellschaft umgewandelt, der letzte Rest des Unternehmens
1982 aufgelöst. |
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Grabmal - Beschreibung
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Zustand 1900 |
Das Grabmal, entstanden um
1882, war ursprünglich
sehr reich ausgestattet. Ein Foto von 1900 zeigt einen Engel
und eine weibliche allegorische Figur (Frauengestalt mit
Kranz und Putto mit Schild, darauf das Monogramm Christi),
an Stiegen lehnend, die Büste Eduard Haas flankierend.
Wann die Figuren verloren gingen, ist mir nicht bekannt. |
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Zustand 2009 |
Zustand 2011 |
Der spätere Blumenschmuck in Form eines
Efeurabattes wurde gemeinsam mit der Metalleinfriedung bei
der Renovierung der Arkaden 2010 entfernt. Heute ziert eine
Blumenschale das Grab, die anstelle der Stiegen eingefügten
horizontalen Platten sind auffällig erkenntlich. |
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Zustand 2009 |
Zustand 2011 |
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Architekt Gustav Gugitz hat mit der architektonischen
Wandgliederung an der Gruft des prominenten Kunstindustriellen
Eduard Ritter von Haas
eine breitgelagerte, ausgewogene Lösung entwickelt.
Durch das besonders in den eingelegten Feldern gegebene
Zusammenspiel subtil aufeinander abgestimmter Steinmaterialien
von unterschiedlicher Struktur und Farbe erscheint diese
Architektur reich und kostbar.
Umso asketischer nimmt sich
in ihr die in strengen antikisierenden Formen gehaltene
Porträtbüste auf
hohem Sockel von Johann Müller aus.
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Plafon-Zentrum: Engel mit Schwert und Waage |
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Quellen: Pemmer, Kitlitschka, ÖNB, ANNO, Wikipedia
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