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Home | Friedhöfe | Zentralfriedhof | Ehrengräber | Restgruppen | Gr. 33 F, Pendl (Plan Nr. 2)

Prof. Emanuel Pendl
Bildhauer, 1845 - 1927

Prof. Emanuel Pendl
Bildhauer, 1845 - 1927

Zentralfriedhof, Gruppe 33 F, Reihe 1, Nr. 26

Lageplan der Gruppe 33

Pendl: "Ich denke bei dieser Gelegenheit an einen verstorbenen Freund, an den Bildhauer Theodor Friedl, einer der genialsten Fachgenossen, die mir im Leben begegnet sind. Wir feiern jetzt das dreihundertjährige Geburtsjubiläum des großen Niederländer Malers Rembrandt van Rijn. Unser Theodor Friedl hatte ähnliche Natur wie Rembrandt, darum auch ähnliches Schicksal."

Pendl entstammte einer bekannten Südtiroler Künstlerfamilie.

Nach Studien in Venedig und Wien beschäftigten ihn vor allem Friedrich von Schmidt und dessen Kreis gerne als Bauplastiker (z. B. Stephansdom, Rathäuser in Wien, Graz und Korneuburg).

Seine bekanntesten Werke sind die Justitia-Figur im Treppenhaus des Wiener Justizpalasts, der Rattenfänger-Brunnen in Korneuburg und das Andreas-Hofer-Denkmal in Meran.

Der von Pendl gerühmte Theodor Friedl (1842-1900) war der begabteste Schüler Anton Dominik Fernkorns, eine Art Kraftgenie und Hauptvertreter eines dynamischen, sehr zu monumentalen Formen neigenden Neobarocks. Fellner & Helmer überantworteten ihm wiederholt die bauplastische Dekoration ihrer Theaterbauten.

Eine lebendige Schilderung seiner Persönlichkeit hat der Maler und Bildhauer Josef Engelhart, einer der Secessionsväter, überliefert: "Barock war sein Talent, barock seine Erscheinung, barock seine Lebensweise und seine Anschauungen. Er lebte nicht in der Gegenwart, und die Zeit zerrann ihm zwischen den Fingern. Daran zerbrach er ..." Den meist viel zahmeren, dafür aber universaleren Emanuel Pendl lockte offenbar das megalomane Temperament, das bei ihm selbst jedoch selten durchbrach und auch immer etwas forciert wirkte.

Mit dem Rembrandt-Vergleich (Pendl spricht "Rijn" übrigens falsch aus, korrekt wäre "Rein") wollte er sichtlich ausdrücken, dass eine Natur wie Friedl den Anforderungen des unkünstlerisch realen Lebens nicht recht gewachsen war, bestätigte also indirekt die Charakteristik Engelharts.

Quelle: Stimmporträts, Serie 2, Verlag Akademie der Wissenschaften, 1999