Dirigent und Pianist.
Löwe zählte
zu den bedeutensten und populärsten Dirigenten seiner
Generation. Schon als Kind erregte er durch sein Klavierspiel
Aufsehen. Er studierte bis 1879 am Konservatorium der Gesellschaft
der Musikfreunde in Wien, Klavier bei J. Dachs, Komposition
bzw. Musiktheorie bei F. Krenn und A. Bruckner.
War nach Besuch der
Horak-Klavierschule 1877–81 am Konservatorium der
GdM Schüler von J. Dachs (Klavier), A. Bruckner (Kontrapunkt)
und Franz Krenn (Komposition), unterrichtete 1884–96
dort selbst Klavier und ab 1894 Chorgesang, wurde 1894
Leiter der Chorschule des Singvereins, den er 1896–98
auch dirigierte. 1897/98 leitete er das Münchner Kaim-Orchester,
1898/99 wirkte er als Kapellmeister an der Wiener Hofoper.
1900–04 war L. Leiter der Gesellschaftskonzerte der
GdM. 1900 war L. Mitbegründer des Wiener Concertvereins
(Wiener Symphoniker), den er bis 1925 leitete, 1905 rief
er die Arbeiter-Symphoniekonzerte ins Leben.
Gastspiele
führten ihn ab 1907 alljährlich nach Budapest
und Berlin. 1908–14 wirkte er als ständiger
Dirigent des Münchener Konzertvereinsorchesters, 1915–17
spielte er im Klaviertrio gemeinsam mit Anton Busch und
Paul Grümmer. 1919–22 leitete er die Staatsakad.
für Musik und darstellende Kunst in Wien.
Sein besonderes
Interesse galt den Symphonien Bruckners (ab 1883 Klavieraufführungen
gem. mit F. Schalk, ab 1892 als Dirigent: 1903 UA der Neunten
Symphonie; Leitung von Bruckner-Zyklen). L. war auch Bearbeiter
und Herausgeber mehrerer Werke Bruckners.
Das
Wiener Kulturleben um 1900 war reich an vielfältigen
neuen Impulsen, besonders im Bereich der Mu.sik aber brachten
die Jahre des Fin de siècle geradezu eine unüberschaubare
Fülle neuer Aktivitäten und Innovationen mit
sich. - So finden sich im
Jahr 1899 neben den arrivierten Veranstaltern (wie die
'Gesellschaft der Musikfreunde', das philharmonische Orchester
oder die großen Chorvereinigungen) noch 16 größere
Dilettantenorchester, hinzuzurechnen sind außerdem
rund 200(!) Zivilkapellen darunter Damenkapellen, Salonkapellen,
Schützen-und Veteranenkapellen, zehn Militärmusikkapellen
und etwa 180 Gesangvereine.
Quelle: musiklexikon.ac.at ; zvab.com
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