Es folgten Engagements in Zürich,
Wien, Berlin, Köln, Hamburg, Frankfurt und München.
Von 1970 bis 1983 war er als Schauspieler und Regisseur
Ensemblemitglied des Burgtheaters. Seinen offiziellen
Bühnenabschied gab Tausig 1999 am Volkstheater
als Schnoferl in Nestroys „Das Mädl aus
der Vorstadt“.
Seit den 60er Jahren war Tausig
allerdings nicht nur am Theater, sondern auch
wesentlich in Film und Fernsehen tätig. So spielte er
unter anderem in der „Alpensaga“ (1977),
in Jan Schüttes „Auf Wiedersehen, Amerika“ (1994)
und in Peter Wecks Neuverfilmung des „Hofrat
Geiger“ (1996). 2001 stand er für „Epsteins
Nacht“ mit Mario Adorf und Bruno Ganz vor
der Kamera sowie für die Verfilmung von Robert
Schindels Roman „Gebürtig“. Auch
in „Jedermanns Fest“ von Fritz Lehner
war er im Kino zu sehen. Auf die komischen Typen war Tausig
seit Beginn seiner Karriere spezialisiert und kultivierte
innerhalb dieses Rollenfachs die Kombination aus
tragischen Untertönen mit einem schier unüberschaubaren
Repertoire an Vielzahl und Farbigkeit der komödiantischen
Facetten. Ihn selbst zeichnete das aus, was er
auch seinen Bühnenfiguren mitgab: Charakter,
Engagement und Rückgrat. Seiner 2001 erschienenen
Autobiografie gab er den Titel „Kasperl,
Kummerl, Jud“.
Hilfe für Kinder in Not
Seine eigene Kindheit veranlasste
Tausig dazu, sich politisch zu engagieren und Kindern
humanitäre Hilfe zu leisten. Bei Dreharbeiten
in Indien zum Film „Nocturne indien“ sah
der Schauspieler das Elend der Straßenkinder.
Seit damals spendete er einen beträchtlichen
Teil seiner Einnahmen für ausgebeutete und
verschleppte Kinder in der Dritten Welt. Außerdem
finanzierte Tausig die Renovierungsarbeiten eines
Flüchtlingshauses im niederösterreichischen
Hirtenberg.
„Ich kann diesen Beruf (Schauspielerei,
Anm.) in meinem Alter nicht mehr so ganz ernst
nehmen - ich würde es wertvoller finden, mich
mit wissenschaftlichen Büchern zu beschäftigen“,
sagte Tausig dazu einmal in einem Interview. „Aber
mit diesem Ziel vor Augen gibt mir das so viel
Sinn.“
Auch bei seiner Nestroy-Ehrung 2009
ließ er einen Spendenkorb kreisen. Für
sein Engagement wurde Tausig 1998 mit dem Bruno-Kreisky-Preis
für Menschenrechte ausgezeichnet.
Quelle: APA |