Devrient galt als einer der herausragenden
deutschsprachigen Schauspieler des ausgehenden
19. Jahrhunderts. Bereits 1882 unter Wilbrandt
wurde er an das Hofburgtheater engagiert, das zum
Mittelpunkt seiner Arbeit als Schauspieler und
auch als Regisseur wurde.
1910 wurde er dort zum
Ensemblemitglied auf Lebenszeit erklärt und
1922 zum Ehrenmitglied. Er spielte große
Charakterrollen wie die Titelrollen in Shakespeares »Julius
Cäsar« und Schillers »Wallenstein« oder
den Mephisto in Goethes »Faust«. Er
war mit der Schauspielerin Babette Devrient-Reinhold
verheiratet, die zwi¬schen 1889 und 1932 ebenfalls
dem Ensemble des Burgtheaters angehörte.
Er war evang. A.B.
Im 19. Bezirk wurde die Devrientgasse nach ihm
benannt.
- Quelle: Vom Christbaum zur Ringstrasse,
Evangelisches Wien, Monika Salzer, Peter Karner,
Picus Verlag, 2008, ISBN 978-3-85452-636-0
Er war der letzte bedeutende Vertreter
der berühmten Schauspielerfamilie. Zuerst
wollte er Philologe werden. Seine Ausbildung
zum Schauspieler erhielt er am Königlichen
Konservatorium in Berlin. 1878 debütierte
er am Dresdner Hoftheater als Bertrand ("Jungfrau
von Orleans").
1881 kam er als Jugendlicher Liebhaber und für das Charakterfach ans Wiener Ringtheater, nach dessen Brand holte ihn sodann Direktor Wilbrandt ans Burgtheater (1882). Seinen Durchbruch feierte er als "Mann von Welt" in Salonstücken.
Er wurde 1889 zum Wirklichen Hofschauspieler ernannt und 1902 auf Lebenszeit verpflichtet. Vom 1.9.1918 bis 31.10.1918 leitete er - gemeinsam mit Hermann Bahr und Robert Michel - als Mitglied des Dreier-Kollegiums die Bühne.
- Quelle: Stimmporträts, Serie 2, Verlag
Akademie der Wissenschaften, 1999
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