Der Richter und sein Schriftführer Anton
Wildgans
Wie sein Vater schlug Julius Bittner (1874 - 1939)
die juristische Laufbahn ein, studierte aber gleichzeitig
Musik. Bis 1919 war er Richter in Wolkersdorf.
Während
seiner Amtszeit beim Bezirksgericht Neubau in Wien hieß sein
Schriftführer Anton Wildgans, der nur wenige Gräber
weiter liegt (Ehrengrab
Wildgans). Zuletzt war er Oberlandesgerichtsrat
in Wien. Er galt als Spezialist in Urheberrechtsfragen.
Gustav Mahler, dem er eine Oper zur Begutachtung vorgelegt
hatte, empfahl ihn an Bruno Walter. Zumeist schrieb Bittner
die Texte für seine Opern selbst. Berühmte
Interpreten wie Richard Mayr sangen in seinen Uraufführungen.
Oft wählte er Themen aus der österreichischen
Geschichte oder dem Volksleben. Das Werk "Walzer aus
Wien", das 1930 uraufgeführt wurde und den Zwist
zwischen Vater und Sohn Johann Strauß behandelt,
wurde ein großer Publikumserfolg und befreite den
Komponisten von finanziellen Sorgen. Er verfasste auch
Chorwerke und Symphonien.
Die letzten Lebensjahre musste
er im Rollstuhl verbringen, arbeitete aber weiter
und nahm regen Anteil am Musikleben der Stadt.
Opernwerke:
- "Die rote Gret" (1907);
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"Der Musikant" (1909);
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"Das
höllische Gold" (1916);
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"Das Veilchen" (1934).
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