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Home | Friedhöfe | Zentralfriedhof | Ehrengräber | Gruppe 32 A | Nr. 39, Zumbusch

Ehrengräber Tor 2
Zentralfriedhof

  Kaspar Ritter von Zumbusch  
Bildhauer, 1830 - 1915 

Prof.  Kaspar Ritter von Zumbusch
Bildhauer, 1830 - 1915


Zentralfriedhof, Gruppe 32 A, Nr. 39

Lageplan Gruppe 32 A

Kaspar Zumbusch wurde 1830 in Herzebrock, Westfalen geboren. Der Bildhauer wurde in München ausgebildet, nach Studienreisen wurde er 1872 an die Wiener Akademie berufen und übernahm als Professor eine Spezialschule für Bildhauerei (Bis 1901). 

Seine Arbeiten sind hauptsächlich im Bereich der Ringstraße zu finden. Seine Hauptwerke sind: das Beethovendenkmal, das Maria-Theresien-Denkmal, das Radetzkydenkmal und das Erzherzog-Albrecht-Denkmal. 

Er schuf zahlreiche Büsten für die Arkaden der Universität, die Reliefskulptur "Reiterfigur Kaiser Franz Josephs I" am Rathaus, und er war auch an der Ausschmückung etlicher anderer Bauten beteiligt, z.B. KHM und NHM. Auch einige Grabdenkmäler hat er hinterlassen (Zentralfriedhof: Schrötter von Kastlli). 

Kaspar Zumbusch

Kaspar Zumbusch in seinem Atelier neben dem Modell vom Radetzky-Denkmal.

Für das Radetzkydenkmal erhielt er das Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst, für das MT Denkmal wurde er in den Ritterstand erhoben (1888). Er bekam noch viele andere in- und ausländische Orden, war Dr. h.c. und Ehrenmitglied des Künstlerhauses.

Für seine Familie (er hatte sechs Kinder) ließ er ein Haus im 3. Bezirk in der Jacquingasse 11 erbauen (1874), ganz in der Nähe davon, beim Botanischen Garten befand sich sein Atelier (ein abgetragener Pavillon der Weltausstellung), in dem er über 150 Schüler heranbildete.

Zumbusch starb 1915 im Kreise seiner gesamten Familie in seinem geliebten Landhaus am Chiemsee in Rimsting bei Prien in Bayern.

Rathaus, Kaiser Franz Joseph I.

Denkmal Erzherzog Albrecht,
Albertina
Maria-Theresien-Denkmal, Maria Theresien Platz

Beethoven-Denkmal, Beethovenplatz

Radetzky-Denkmal, Stubenring

Caspar Ritter von Zumbusch war der führende Monumentalplastiker der Ringstraße.

Er stammte aus Westfalen, studierte in München, wo er bald bekannt und vor allem für König Ludwig II. tätig wurde (Marmorstatuetten von Opernfiguren R. Wagners). Nur zögernd gab er die gesicherte Position in Bayern auf, um den drängenden Rufen aus Wien zu folgen, wo er von 1872 bis 1901 eine Meisterschule an der Akademie der bildenden Künste leitete.In dieser Zeit bekleidete er zweimal das Amt des Rektors. München blieb er jedoch durch sein Denkmal für König Max II. verbunden.

Für Wien schuf er zunächst das Beethoven-Denkmal, dem dann zahlreiche weitere Monumente und Grabdenkmäler folgten. Zumbuschs Hauptwerk und zugleich einen Höhepunkt historistischer Skulptur überhaupt bedeutet das Gruppendenkmal für Kaiserin Maria Theresia, das ihm auch den Ritterstand eintrug. Kaum weniger bekannt sind das Radetzky-Denkmal sowie die überlebensgroße Statue Kaiser Wilhelms I. für die Porta Westfalica.

Dazu kommen zahlreiche, oft aufwendige Grabmonumente und weitere Denkmäler (Erzherzog Albrecht, Theodor Billroth im Arkadenhof der Universität Wien) sowie viele Porträts. Große Verdienste erwarb sich Zumbusch auch als Lehrer. Indem er weniger Wert auf Detaileffekte legte, sondern die große Form im Auge behielt und extreme Formkunststücke ablehnte, ergab sich ein zwangloser Übergang zu den neoklassizistischen und sachlichen Tendenzen um und nach 1900. Sehr charakteristisch mutet es an, wenn er glaubte, "dass die moderne Richtung der Kunst eine gewisse Notwendigkeit war, dass sie dazu beitrug, mit dem alten Schlendrian aufzuräumen, und dass sie große Erfolge, namentlich in der Flächendekoration, aufzuweisen hat."

Diese Aufgeschlossenheit schränkte der Meister, stellvertretend für viele seiner Kollegen, dann aber ein: "Doch bin ich kein großer Freund des allzu gewalttätigen Abweichens von der Tradition." Die Natur blieb ihm Leitbild. Aussprüche wie der hier festgehaltene

finden sich daher auch ähnlich in den aphorismenartigen Äußerungen zur Kunst, die Zumbuschs Enkelin Maria Kolisko überliefert hat. Im Alter hielt sich Zumbusch meist auf seinem Landsitz in Rimsting bei Prien am Chiemsee auf.

Quelle: Stimmporträts, Serie 2, Verlag Akademie der Wissenschaften, 1999

 

  Namensliste Gruppe 32 A