Der in Wien geborene Maler zählt zu den bedeutendsten österreichischen Malern des 19. Jahrhunderts. Im Laufe seines langen Lebens - er starb im 84. Lebensjahr - fertigte er mehr als 1200 Werke an, von denen heute aber nur ein Bruchteil bekannt ist.
Amerling begann sein Studium 1815 in der Graveurschule der Wiener Akademie unter Josef Klieber, danach studierte er zwei Jahre in Prag beim Historienmaler Josef Bergler. 1827 reiste er nach England und arbeitete in London bei Thomas Lawrence. In Paris stand er in Kontakt mit Horace Vernet.
Unterstützung erhielt der noch unbekannte Maler von Fürst Metternich, der in ihm einen ehrgeizigen Künstler erkannte. Zurückgekehrt nach Wien, ließ sich alles, was Rang und Namen hatte, von ihm porträtieren.
Amerling ist vor allem durch seine Damenporträts bekannt, obwohl die Anzahl der Männerdarstellungen viel höher ist. Sein Werk liest sich wie ein Who's who des 19. Jahrhunderts, denn neben den bedeutenden Namen des Kaiserhauses und der Hocharistokratie porträtierte er auch Persönlichkeiten der Wirtschaft, des Großbürgertums und des Kulturlebens, so auch Friedrich Gauermann.
Sein Privatwohnsitz im 16. Bezirk in Wien wurde zur Sehenswürdigkeit. Der Künstler reiste gerne und oft, vor allem nach Deutschland, Italien, Spanien, Skandinavien, Griechenland, Ägypten und Jerusalem. Er verstarb 1887 in Wien.
Nur ein relativ kleiner Teil der Gemälde befindet sich in öffentlichen Sammlungen, ein Großteil ist in Privatbesitz. |