|
Home | Friedhöfe | Zentralfriedhof | Personenindex | Friedländer Max
|
|
|
|
Dr. Max Friedländer
Journalist, Gründer der "Neuen Freien Presse" |
|
|
Dr. Max Friedländer
Journalist,
1829 - 1872
(Dr. Max Friedländer ist nicht mit dem Schriftsteller Otto
Friedländer (1889 - 1963) verwandt.) Grabmal: Viktor Tilgner, 1875 Zentralfriedhof, Alte
Arkadengrüfte rechts,
Gruft Nr. 13 |
|
|
|
▲
Der Gründer der
Neuen Freien Presse war der Cousin von Ferdinand Lasalle
|
Max Friedländer wurde 1829
in Polen geboren und starb 1872 in Nizza. Er
war Journalist und kam als Sohn eines wohlhabenden
Fabrikanten zur Welt. Ferdinand Lassalle war
sein Cousin. 1856 kam er nach Wien und wurde
Mitarbeiter der "Presse" (Gründer
August Zang - Grabmal).
Gemeinsam mit Michael Etienne
und Adolph Werthner gründete Friedländer
dann ein neues Blatt: die "Neue
Freie Presse", deren erste Nummer 1864
erschien, und die bald das populärste
Blatt in der Monarchie wurde. Friedländer
war mehrere Jahre Vorstandsmitglied des Journalisten-
und Schriftstellervereins "Concordia".
1870 hatte Max Friedmann gemeinsam mit Heinrich Laube den Plan gefasst, ein bürgerliches Theater in der Seilerstätte zu errichten.
Es sollte neben den Hoftheatern das gute Schauspiel pflegen und dabei von der Zensur frei sein. |
Max Friedländer |
|
Friedländer und Laube riefen eine Gründungsgesellschaft ins Leben. Der wichtigste Geldgeber war Friedrich Schey, Freiherr von Kormola. Das Theater wurde 1872 nach Plänen von Ferdinand Fellner d. Ä. erbaut. In der Loggia waren Marmorstandbilder Shakespeares, Goethes und Schillers angebracht, der Vorhang stammte von Hans Makart.
1884 kam es zur Tragödie: das gesamte Theater brannte gänzlich aus.
Die aufgrund des Ringtheaterbrandes inzwischen neu erlassenen, strengeren Feuerschutzgesetze ließen einen Wiederaufbau nicht zu. |
|
|
Wiener Stadttheater |
|
Anton Ronacher erwarb die Brandruine und ließ das
Theater unter Erhaltung der Fassade von Fellner
und Helmer zu einem Varietétheater umgestalten
und in Etablissement Ronacher umbenennen.
Es umfasste einen Theatersaal, einen Ballsaal,
ein Hotel, ein Restaurant und ein Kaffeehaus.
Heute ist das Ronacher als Musical-Theater
bekannt und wird immer wieder umgebaut, wahrscheinlich,
um neueste Bühnentechniken möglich
zu machen. |
Ronacher |
|
▲
Restaurierung
|
Der Bildhauer Viktor Tilgner schuf für dieses
Grabmal nicht nur die Büste des Verstorbenen,
sondern auch eine Allegorie der Bildhauerei:
diese weibliche Statue aus Carraramarmor stand
vor dem Grabmal, mit einem Hammer in ihrer
rechten Hand.
2001 entschloss sich das Bundesdenkmalamt
zu einer umfassenden Restaurierung der Allegorie
(das Grab selber wurde 2010 restauriert).
Obwohl die 2 Meter hohe, 800
Kilogramm schwere Statue unter den Arkaden
stand, war ihr Zustand nach 130 Jahren äußerst
gefährdet, weil Carraramarmor ist für
das nördlichere Klima im Freien nicht
geeignet ist.
Zahlreiche feine, ursprünglich
polierte Oberflächen platzten wie Wunden
auf und darunter rieselte der Marmor wie Zucker.
Dazu kamen schwarzbraune Ablagerungen von Ruß und
schwefeliger Säure aus der Luftverschmutzung,
durch die das Kalkbindemittel zu Gips verändert
war. |
Allegorie der Bildhauerei |
|
|
|
Die Hauptreinigung erfolgte
mittels eines Lasergerätes. Fehlende Teile
wurden ersetzt (nicht ihr linker Unterarm).
Das ganz war eine ziemlich teure Sache: ca.
45 000 Euro inklusive Transport.
Aus diesem Grund entschloss man
sich, die Allegorie nicht mehr im Freien aufzustellen.
Sie hatte auf der Empore der Dr. Karl Lueger-Gedächtniskirche
ihren, wie es zunächst schien, endgültigen
Platz gefunden zu haben. Doch 2011 wurde die
Figur zum Grab rücküberführt. |
vorher |
nachher |
|
|
|
Aufstellungsort
bis 2011: Empore der Dr. Karl Lueger-Gedächtniskirche |
▲
Quelle: Czeike, Historisches Lexikon
der Stadt Wien; Bundesdenkmalamt
|
|
|