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Home | Friedhöfe | Grinzing | Liste Gräber | Schneider-Seenuss

Gräber Grinzinger Friedhof

Schneider-Seenuss
Anton Schneider, Hotelier, 1820 - 1870
Freiherr Gustav von Seenuss, 1833 - 1926

Familienmausoleum
Schneider-Seenuss

Grinzinger Friedhof, Gruppe 3, Nr. 16

Anton Schneider - Begründer der modernen Wiener Hotelerie
Besitzer des Hotels Erzherzog Carl, Kärntner Straße und Grand Hotel Ringstraße

Betritt man den Grinzinger Friedhof, sticht das Mausoleum der Familie Schneider-Seenuss ins Auge, obwohl kein Weg direkt dorthin führt.

Es liegt gegenüber dem Eingang in der Mitte einer quadratischen Gräberanlage. Der neugotische Stil der Gruft erinnert an den Architekten Heinrich von Ferstel, den Erbauer der Votivkirche, doch der liegt unweit dahinter.

Es ist die Grabstelle der Familie Schneider-Seenuss. Der Name ist vielen Wienern nicht geläufig, aber das Grand Hotel an der Ringstraße kennt fast jeder, war es doch das erste "echte" Hotel Wiens zur Eröffnung der Weltausstellung 1873.

Begraben ist hier Herr Anton Schneider, 1820 - 1872, der es errichten ließ und der auch als Hoteldirektor fungierte. Er gilt als einer der Begründer der „großen“ Wiener Hotelerie. Zuvor leitete er das Hotel Erzherzog Carl auf der Kärntnerstraße, heute Peek und Cloppenburg.

Weil in der damaligen Bauordnung auf der Prachtallee allerdings gar keine Hotels vorgesehen waren, musste er es das Bauvorhaben unter dem Titel „Maison-meublee" (möbliertes Haus) einreichen. Architekt Carl Titz, 180 Zimmer.

Der Hotelier starb leider schon einige Jahre nach der Eröffnung des glamourösen Hotels und hinterließ eine Witwe mit 10 Kindern.

Franziska, geb. Herzberg, 1833 - 1926, heiratete nochmals: den Freiherrn Gustav von Seenuss. Sein Adelsgeschlecht hatte den Ursprung in Kärnten. Er adoptierte die Kinder von Anton Schneider, und so nannten sich seine Stiefkinder Schneider-Seenuss.

18 Personen sind in dem Mausoleum bestattet.

Anton Schneider, Realitätenbesitzer, früherer Inhabe des Hotels "Zum Erzherzog Carl"

Die Zeitung schrieb zur Eröffnung des Grand Hotels:

Das neue Aktienhotel auf der Ringstrasse ist heute eröffnet worden. Das Grand Hotel, welches mit dem dazu später angekauften Hause des Herrn Schneider an 180 Zimmer zur Verfügung hat, besitzt außer einer mit Glas gedeckten Halle einen großen Speisesaal ebener Erde, dessen luxuriöse und künstlerische Ausstattung wahrhaft imponiert. An diesen schließt sich ein kleiner, sehr elegant gehaltener Saal, Lesecabinet, Billard Conversationzimmerund Badekabinette an, an, deren innere Einrichtungtung, was Eleganz und Comfort betrifft, nichts zu wünschen übrig lassen.

Im vorderen Tracie befindet sich eine Auszugmaschine, um die Fremden nach allen Stockwerken des Hauses zu befördern, und im rückwärtigen Theile des Hofes eine ebensolche Maschine zur Beförderung des Gepäckes. Die große mit Glas gedeckte Halle wird von zwei prächtigen Gascandelabcrn in Form von Springbrunnen, die ihre Strahlen über lebende Blumen werfen, erleuchtet, und die verschiedenen Vertiefungen der Halle sind mit exotischen Pflanzen ausgefüllt und bilden kleine, allerliebste Bosquette. Der bekannte hiesige Hotelier Herr Anton Schneider hat sich bereit gefunden, die Oberleitung des Hotels zu führen.