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Gräber | Abarth
Gräber Grinzinger
Friedhof
Aus Karl wurde Carlo
Karl Abarth (1908 Wien -
1979 Wien) war Rennfahrer und Unternehmer. Sein Vater stammte
aus Meran. Als 1918 Südtirol zu Italien kam, entschied
sich dieser für die italienische Staatsbürgerschaft.
Karl selber nahm diese am Ende des Zweiten Weltkrieges ebenfalls an und nannte sich dann Carlo.
Schon in der Kindheit faszinierte ihn die Fahrzeugtechnik.
Als kleiner Bub verlor er mit seinem hölzernen Tretroller ein Bergab-Rennen am Wiener Alsergrund.
Also bastelte er an der Optimierung des Rollwiderstands und der Seitenführungskräfte: er opferte seinen Ledergürtel und machte daraus Slicks für die Holzräder.
Als Mechanikerlehrling durfte er Motorräder probieren, dann bei Rennen einspringen, und verbesserte seine jeweiligen Maschinen, indem er leichtere Teile einbaute.
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Abarths Entwicklungen ermöglichten
eine spezielle Kurventechnik
Berühmt wurde Carlo Abarth vor dem zweiten Weltkrieg
für
seine Seitenwagenmaschine, die er so konstruierte, dass
Schräglagen
bei Kurvenfahrten möglich waren.
So gewann er 1933 ein
spektakuläres Rennen gegen den Orient-Express auf
der 1300 km langen Strecke zwischen Wien und Ostende.
Abarth ließ diese Schwingarm-Lösung, die es dem
Rad des Beiwagens erlaubte, sich in Kurven parallel zum Motorrad
zu neigen, patentieren. Später verkaufte er dieses um
nicht wenig Geld, war weiterhin Rennwahrer und Techniker. |
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Abarth heiratete 1934 die Sekretärin von Anton Piëch
Durch berufliche Kontakte mit der Firma Porsche lernte
Abarth die Wienerin Maria Baschtarz (1908 - 1989) kennen. Sie war die Sekretärin von Anton Piëch (Schwiegersohn des Firmengründers Ferdinand Porsche) in der Rechtsabteilung am Wildpretmarkt. 1934
heirateten Carlo und Maria. Die Ehe wurde später geschieden, Sie verstarb 1989 und liegt am Baumgartner Friedhof begraben (Gr P, Nr. 61, Nutzungsrecht bis 2009).
Abarth, im Zeichen des Skopions geboren - das Firmenlogo, 1949 1949 gründete Carlo in Italien
die Firma Abarth & Co und baute Sportwagen. Da er im
Sternzeichen Skorpion geboren wurde, wählte er diesen
als Firmenlogo. Ein populäres Modell trug auch den Namen "Scorpione". |
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Abarth bei Fiat 1958
Seine spektakulären Rennwagenkonstruktionen gewannen
große Rallyes und Rennen, was 1958 den Fiat-Vorstand
dazu brachte, den Teppich für Carlo Abarth auszurollen
(noch bevor Porsche zuschlagen konnte).
Mit großen
Investitionen, welche die Sportwagen noch renntauglicher
machen sollten, band Fiat Abarth an sich, und es sollte sich
auszahlen.
13 Jahre später, als sich Fiat aus dem Vertrag
zurückzog konnte man auf eine Bilanz von tausenden Siegen
auf der ganzen Welt zuückblicken.
Ungefähr 99%
davon wurden von Kunden errungen, aber es gab natürlich
auch ein Werksteam, das wesentlich für die Inszenierung
der Person Carlo Abarth sorgte. |
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Skorpion-Logo der Firma Abarth |
Carlo: der elegante Herr
Die italienische Sprache hatte Carlo sein Leben lang
nicht fließend sprechen können, aber dies tat seinem
Charme keinen Abbruch. Zumindest nicht, was die Frauen betraf.
Er kam gut an bei ihnen. Seine Kleidung war immer makellos:
Jackett, Krawatte, Einstecktuch, Hemd mit Initialen K.A.,
eine Koketterie mit seiner Wiener Abstammung, und er ließ sich
gern von Knize am Graben ausstatten (Anm: eines der exklusivsten
Herrenmodengeschäfte Wiens).
Er hatte einen guten
Schmäh - und Geld. In den 60er Jahren heiratete er
ein zweites Mal. Im Geschäftsleben war er eher herrisch,
autokratisch und ungeduldig. Später tat es ihm dann wieder
leid und er versuchte seine Ruppigkeiten auch mit großzügigen
Geschenken wieder auszubügeln.
Link: Bild: Carlo, bei Kinze eingekleidet (wiki engl) |
Abarth war ein autoritärer Chef
So gibt eine Episode von ihm einen Einblick: Einer seiner
Werksfahrer war mit dem Auto beim Training durch einen
Dreher von der Fahrbahn abgekommen, beim Rumpeln über die Wiese
riss ein Schlauch der Bremsbelüftung ab.
Abarth stauchte
den Fahrer zusammen: "Mit meinem Auto fährt man nicht über
die Wiese!" - und schickte ihn heim, nicht ohne ihm vorher
den Schaden vom Wochenlohn abgezogen zu haben. Sein autoritärer Stil wurde akzeptiert, weil seine technischen und wirtschaftlichen Fähigkeiten einfach überzeugten.
Link: Bild: Abarth als Chef
Carlo, der Frauenschwarm
Zurück zu den Frauen: Abarth heiratete ein zweites Mal 1949 (Nadine Zerjav). Als auch diese Ehe nicht gut lief, trennte sich das Paar, eine Scheidung war 1966 im katholischen Italien noch nicht möglich, sie erfolgte erst 1979.
Damit konnte Carlo im gleichen Jahr endich seine große Liebe Anneliese heiraten, die er schon 1964 kennengelenrt hatte. Anneliese war eine auffallende Schönheit, die schon in sehr jungen Jahren von Vöcklabruck in Richtung Welt aufgebrochen war. Und sie liebte Autos, fuhr sogar spaßeshalber als Pilotin bei Rallyes mit.
Der Altersunterschied von mehr als dreißig Jahren schien keine Rolle zu spielen: Anneliese war fasziniert von einem Mann "der immer genau wusste, was er wollte", und Carlo ließ sich von der Fröhlichkeit der Jugend beflügeln.
Link: Bild Gattin Anneliese
Abarth verkauft an Fiat 1971
Beruflich beschäftigte sich Abarth noch immer mit der Fahrzeugtechnik, verkaufte Auspuffanlagen und sein Unternehmen florierte, es hatte 650 Angestellte (begonnen hatte er mit 10 Angestellten).
Um sein Lebenswerk sicherzustellen, wurde sein Unternehmen 1971 dem Fiat-Konzern eingegliedert, Carlo Abarth verkaufte auch die Namensrechte, sollte aber Berater bleiben.
Abarth legte sein beträchtliches Vermögen hauptsächlich in Wiener Immobilien an, berühmt wurde der Schrägaufzug seiner Wohnanlage in Grinzing. Carlo Abarth hatte noch ein paar halbwegs ruhige, jedenfalls lebenswerte Jahre in Turin und Wien, starb dann aber 1979 viel zu früh an Magenkrebs in seiner Heimatstadt. |
Grabmal von Ernst Fuchs
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Ein halbes Jahr später wurde er in einer Gruft
am Grinzinger Friedhof beigesetzt.
Der Grabstein stammt
vom Wiener Künstler Ernst Fuchs und vermittelt mit
Strand, Sonne, Himmel und stilisierter Palme das südliche
Flair Italiens. Die Grabinschrift lautet: Du gabst mir
Sonne und Halt. |
Grabmal von Ernst Fuchs |
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Links:
Abarth (wiki dt)
Carlo
Abarth Foundation
Abarth
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