Der Bau des Winterpalais des Prinzen Eugen von Savoyen, dessen Denkmal am Heldenplatz steht, erfolgte in mehreren Etappen.
7 Achsen
1694 kauft Prinz Eugen einen sich hier befindlichen Garten, einen Stadel und ein Bürgerhaus. Bald waren die Baupläne von Bernhard Fischer von Erlach fertig und Prinz Eugen sucht bei der Baubehörde an, "mit dem Tore seines Neubaues etwas auf die Straße herausfahren zu dürfen." Die Bewilligung wurde erteilt, so entstanden in den Jahren 1695 - 1697 die ersten sieben Achsen seines Winterpalais (heute Mittelteil): Prunkstiege, Sala terrena, Wagenremise, Salons und Privatgemächer.
Für die Innenausstattung sorgten berühmte Künstler wie Marcantonio Chiarini und die Brüder Crespi, ab 1702 wird Lukas von Hildebrandt erwähnt, unter ihm wurde die Feststiege fertiggestellt und auch das Goldkabinett.
12 Achsen
Ein Jahr später, 1703, kann Prinz Eugen das Nachbargrundstück vom Hutmacher Reinhard Fauconet erwerben und lässt durch Hildebrandt das Palais auf 12 Achsen erweitern: Galerie, Hauskapelle (geweiht dem Hl. Valentin) und repräsentative Räume kommen hinzu.
17 Achsen
1719 kommt es durch einen weiteren Grundstücksankauf zur letzten Erweiterung des Palais auf 17 Achsen: nun findet auch die großartige Büchersammlung im Bibliothekstrakt hier Platz. 1724 gilt das Palais als fertiggestellt.
Nach dem Tod des Prinzen 1736 große Teile des Inventars durch seine Nichte Victoria von Savoyen verkauft, der Bibliothekstrakt wird abgemauert und vermietet.
1752 kauft der Staat das Palais, es erfolgen Umbauten durch Nicolaus Pacassi, die Münz- und Bergbehörde wird hier untergebracht. Von 1798 bis heute ist das Palais Sitz des Finanzministeriums (vor 1848 Hofkammer genannt).
Leider sind die allegorischen Attikafiguren seit 1931 verschollen, 1945 kam es zu Bombenschäden im Prunkstiegenhaus. Derzeit erfolgt eine Generalsanierung, die 2011 abgeschlossen sein soll.