Als die Rote Armee sich Ende März 1945 Wien näherte,
nahm am 2. April eine Widerstandsgruppe von österreichischen
Wehrmachtsangehörigen innerhalb des Wehrkreiskommandos
XVII unter der Leitung Szokolls Kontakt mit der Führung
der sowjetischen Armee auf. Ziel dieser „Operation
Radetzky“ genannten Initiative war es, die sowjetischen
Truppen bei der Befreiung der Stadt zu unterstützen
und größere Zerstörungen in der Stadt (Hitlers „Nerobefehl“)
zu verhindern.
Oberfeldwebel Ferdinand Käs und Obergefreiter Johann
Reif übergaben dem Oberkommando der 3. Ukrainischen
Front unter Marschall Fjodor Iwanowitsch Tolbuchin bei
dem Treffen in Hochwolkersdorf Stärkemeldungen der
Verteidiger und des Widerstandes und machten Vorschläge
für das weitere operative Vorgehen. Drei Tage später,
am 6. April, begann der Angriff der sowjetischen Armee
auf Wien. Die Operation Radetzky kam dabei allerdings
nur ansatzweise zur Umsetzung, da sie verraten und die
daran beteiligten Offiziere Major Karl Biedermann, Hauptmann
Alfred Huth und Oberleutnant Rudolf Raschke verhaftet
wurden. Szokoll wurde gewarnt, konnte der Verhaftung
entgehen und floh zum Kommandoposten der 9. Gardearmee
in Purkersdorf, wo er die Sowjets vom Scheitern der Operation
unterrichtete. Er wurde vorübergehend unter dem
Verdacht ein Spion der USA zu sein verhaftet, aber nach
wenigen Tagen wieder freigelassen.
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