"I bin halt a echt's Weana Kind" ist die berühmteste Zeile aus seinem Fiakerlied, dabei war Gustav Pick - wie so viele Wiener - ein nicht ganz echt's Weana Kind.
Er war als Dreizehnjähriger mit seinen Eltern aus dem ungarischen (und heute burgenländischen) Markt Rechnitz in die Haupt- und Residenzstadt gekommen, wo er es zum wohlhabenden Kaufmann brachte. Da er in seiner Freizeit Wienerlieder schuf, wurde der aristokratisch wirkende Pick eines Tages vom Grafen Hans Wilczek gebeten, zugunsten der Wiener Freiwilligen Rettungsgesellschaft (deren Präsident Wilczek war) ein Lied zu komponieren.
"Pick hat lange daran gearbeitet", erinnerte sich Wilczek später.
"Die Generalprobe fand in seiner Wohnung vor den Fiakern Hirschmann und Bratfisch, dem Leibfiaker des Kronprinzen Rudolf, statt."
Als Publikumsliebling Alexander Girardi das Lied, dem er selbst "keine besondere Lebensdauer" gab, am 24. Mai 1885 in der Prater - Rotunde aus der Taufe hob, erkannten die Wiener Fiaker sofort, dass ihrem Berufsstand ein einzigartiges Denkmal gesetzt worden war.
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