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Home | Friedhöfe | Zentralfriedhof | Tor 1 | Personenliste | Hirsch

 

Adolf Hirsch
Komponist, 1866 - 1931

 

Adolf Hirsch
Komponist, 1866 - 1931

Zentralfriedhof, Tor 1, Gruppe 52 , Reihe 45, Nr. 78

Adolf Hirsch, geboren in München, Sohn des Volkssängers und Singspielhallen-Direktors Albert Hirsch wird Schüler bei Anton Bruckner und möchte eigentlich Operndirigent werden.

Ein schweres Augenleiden zwingt ihn, davon Abstand zu nehmen, es ist ihm nur ein kurzes Gastspiel in der Provinz gegönnt.

Im April 1904 ist er laut Illustriertes Wiener Extrablatt Kapellmeister in der Singspielhalle ‚Fideles Haus’, auch Josef Koller spricht noch in seinem 1931 erschienen Buch über die Volkssänger davon, dass Hirsch ein gut besuchtes Vergnügungslokal führt.

Hirsch verlegt sich auf die Komposition und das Texten von Wienerliedern und heiteren Couplets, mit denen er große Erfolge feiert.

Das Grab trägt bereits die Renovierungs-Schleife  
Grabinschrift

 

 

Hirsch wird mit Alexander Krakauer verglichen, welcher das Wienerlied salonfähig gemacht hat: „Man merkt es Adolfs Liedern an, dass der Mann auch etwas gelernt hat. Sie sind schon harmonisierter, ohne dabei jedoch den Erdgeruch zu verlieren."

Er schreibt wenig, aber das Wenige durchwegs populär.
Seine Werke erscheinen größtenteils im Selbstverlag ‚Adolfi’.
Aus unerfindlichen Gründen wird er „Der dumme Kerl von Wien” genannt.

Ein Teil der Lieder wird nach 1938 von den Nationalsozialisten verboten. Sein Lied zum Alkoholverbot ‚Steigt das Tröpferl nei in's Köpferl’, das er19241m eigenen Verlag veröffentlicht, wird offensichtlich nachträglich zensiert.
Auf einem Notendruck ist auf dem Titelblatt die Zeile „Zum Alkoholverbot” durchgestrichen, die erste Zeile des Liedes von »Den Alkohol woll'ns uns verbiaten« in »Der Arzt will uns den Alkohol verbiaten« nachträglich abgeändert. In der darauffolgenden Notendruckausgabe ist die Änderung schon gedruckt - ein schönes Zeugnis staatlicher Zensur!

 

Lieder:

• Wienerwald - »Hörst du leises Flüstern...«
Text und Musik: Adolf Hirsch
• Mei Schatzerl - »A Weiberl hat ihr'n Mann verlor'n...«
Text: Siegmund Streußler, Musik: Adolf Hirsch

 

   

Mai 10