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Home | Friedhöfe | Zentralfriedhof | Tor 1 | Personenliste | Frankl, von Hochwart

 

Dr. Ludwig August Frankl, Ritter
Schriftsteller und Arzt, 1810 - 1894

 

Dr. Ludwig August Frankl, Ritter von Hochwart
Arzt, Schriftsteller, 1810 - 1894

Zentralfriedhof, Tor 1, Gruppe 5b, Reihe 35, Nr. 58

Bildhauer: Johannes Benk; Breitpfeiler
links: Palme als Symbol für die Palästinareise
rechts: Schlange und Becher als Symbol des medizinischen Standes
darüber: Ritterhelme als Zeichen des Adelsstandes
oberer Abschluß: Lyra, aufgeschlagenes Buch und Lorbeerzweig für die Dichtkunst

Dr. Ludwig August Frankl von Hohenwart war Arzt, Journalist, Schriftsteller, Philanthrop und ein äußerst engagiertes Mitglied des Wiener Kulturlebens.

Geboren wurde er 1810 in Böhmen, gestorben ist er 1894 in Wien, Opernring 10.

Er studierte in Padua und Wien Medizin bevor er 1838 Sekretär und Archivar der Wiener Kultusgemeinde wurde.
In dieser Funktion verfasste er auch eine Arbeit über die "Inschriften des alten jüdischen Friedhofs in Wien" (9., Seegasse 9 - 11).

1851 wurde er Direktor des Musikvereins, fünf Jahre später unternahm er eine Reise nach Palästina - und gründete in Jerusalem eine Schule für Kinder "österreichischer Untertanen", welche heute noch besteht (Lämel-Schule).

Als er 1876 in den erblichen Adelsstand erhoben wurde, wählte er das Adelsprädikat "Hochwart", weil er einer der 1872 Mitbegründer des Israelitischen Blindeninstitutes (Architekt Wilhelm Stiassny) auf der Hohen Warte war, welches bis 1938 bestand.

Ludwig August Frankl, 1850
Stich von Mathias Grilhofer

Adelsprädikat Hohenwart vom Blindeninstitut auf der Hohen Warte

 

Frankl schrieb Biographien über Amerling, Grillparzer, Hebbel, Lenau und Raimund. 

Frankl war Mitglied des Denkmalkomitees, das für die Errichtung des Schiller-Denkmals ins Leben gerufen worden war: Er gilt als der eigentliche Initiator des Schiller-Denkmals. Manche Zeitungen schätzten seinen Ehrgeiz so hoch ein, dass sie die Behauptung wagten, er wolle Schiller nur verewigen, um sich selbst ein Denkmal zu setzen.

Bei der Grundsteinlegung des Denkmals versenkte er eine "rötliche Schillerlocke", bei der Enthüllung (1876) sprach er die Festrede.

Frankl versenkte eine Schillerlocke bei der Grundsteinlegung

 

Frankl war auch für die Entstehung des Anastasius-Grün-Denkmals verantwortlich
(enthüllt 1891)

 

Den folgenden Artikel hab ich der Webseite der Stadtbibliothek Wien entnommen. Die Zeilen bieten ein wenig Einblick in die Persönlichkeit Frankls:

"Der Hofball war wieder sehr animirt, allein da ich denselben, wie schon seit so vielen Jahren, auch heuer nicht besucht habe, bin ich leider nicht im Stande, meiner neugierigen Leserin zu verrathen, wie Herrn Dr.Ludwig August Frankl, der als neugebackener Ritter der Eisernen Krone seinen Lebensabend durch den Besuch des Hofballes verschönen wollte und daher auf demselben als jüngstes adeliges Backfischchen zum erstenmale erschien, seine neue Uniform gekleidet hat."

"So wie Mosenthal und Weilen nach langjährigem mühseligem Dichten, hat nun auch Frankl, der Sänger der Freiheit und anderer berühmter Verstorbener, diesen Orden erhalten, der zu den Eigenthümlichkeiten des israelitischen Volkes gehört. Jedes Todtengräberkind weiß, welche Verdienste Frankl sich um die Bewohner der Friedhöfe Wiens erworben hat. Er war hinter dem Leichenwagen jedes illustren Verstorbenen zu finden, so daß die Rappen, die jenen zogen, freudig wieherten, wenn der alte Stammgast aller Leichenzüge schwarz gekleidet zuletzt sogar mit schwarz gefärbtem Bart und Haar sich auch nur in der Ferne zeigte, und es ging wiederholt die Rede, er sei zum Ehrenmitgliede der Entreprise des pompes funèbres ernannt worden." (13.Februar 1877)

 
Ludwig Frankl, Foto 1880