Johann Alois Drahanek und sein um zwei Jahre älterer Bruder Anton Carl zählten zu den ersten Mitgliedern im Orchester Lanner und hatten einen nicht unbedeutenden Anteil an der weltweiten Verbreitung des Wiener Walzers.

Geboren in Dobersberg im Waldviertel als Söhne eines Lehrers und Musikers, kamen die Brüder Drahanek vermutlich zur Zeit des Wiener Kongresses nach Wien, wo sie in Gasthäusern und Tanzsälen aufspielten. Etwa 1819 schloss sich ihnen Joseph Lanner an und übernahm den Part der Primgeige, um 1823 kam Johann Strauß (Vater) als Bratschist dazu. Das erfolgreiche Ensemble wurde immer größer und formierte sich schließlich zum gefeierten Orchester Lanner.

1836 verließen die Drahaneks das Ensemble. Carl wurde Kapellmeister und wanderte bald darauf in die Vereinigten Staaten aus, wo sich seine Spur verliert. Johann Alois gründete eine eigene Kapelle, veranstaltete Bälle und komponierte Walzer und Polkas. Er wurde eine stadtbekannte Persönlichkeit. Kurz nach der Feier seines 50-jährigen Kapellmeisterjubiläums 1875 erlitt er einen Unfall, von dem er sich nicht mehr erholte und im 76. Lebensjahr in Wien verstarb.

(Quelle: P. Erhart, Niederösterreichische Komponisten, 1998, Doblinger Wien, S. 53)