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Home | Friedhöfe | Zentralfriedhof | Kriegsgräber | Juden 1. WK

Jüdischer Soldatenfriedhof 1. WK
Zentralfriedhof, Gruppe 76 B

Der jüdische Soldatenfriedhof des 1. Weltkrieges liegt in der Gruppe 76 B am Ende der Zeremonienallee, ganz in der Nähe von Tor 11. Die Anlage entspricht im Wesentlichen dem Entwurf von Leopold Ponzen (Bild unten), das Heldendenkmal fand jedoch seinen endgültigen Platz am oberen Ende der Anlage.
Entwurf für Gräberanlage der jüdischen Soldaten des 1. Weltkrieges
Bildquelle: Jüdisches Museum, Ausstellung: Leben und Sterben im 1. WK
140 Offiziere und 310 Unteroffiziere und Soldaten wurden hier bestattet .

 

Kriegerdenkmal, enthüllt 1929
Gedenkfeier 1933

Bereits 1919 hatte die jüdische Kultusgemeinde die Errichtung eines Heldendenkmals geplant.

Erst zehn Jahre später erfolgte die Enthüllung, denn der lange geplante Wettbewerb wurde aus verschiedenen Gründen erst 1926 ausgeschrieben.

Die Jury traf unter der Leitung von Clemens Holzmeister ihre Entscheidung. Leopold Ponzen, der auch den Entwurf für die Gräberanlage geliefert hatte, bekam den Zuschlag.

Das Jüdische Kriegerdenkmal  besteht aus einem achteckigen Wehrturm mit Zinnen (mittig mit einer Öffnung zum Himmel).

Es ist heute noch ein progressiver Bau, der sich von der von üblichen Kriegerdenkmälern in seiner Konzeption wesentlich unterscheidet.

   

 

Im Inneren des Turms sind auf sieben großen Marmortafeln die Namen der Gefallenen festgehalten.
Im Zuge der Planung der Inschriftentafeln wurde die Bevölkerung über Zeitungsartikel aufgerufen,
jüdische Gefallene der Kultusgemeinde bekanntzugeben.

...erlaube ich mir von meinem armen Kinde die ...
Beehre mich tieferstehend die näheren Daten...

 

Nach der Gründung der Frontkämpfervereinigung "Bund Jüdischer Frontsoldaten Österreichs" (1932) wurde bis 1937 jährlich eine Heldengedenkfeier am Jüdischen Heldendenkmal abgehalten, an der auch eine Ehrenkompanie des Bundesheeres teilnahm. 

Das Jüdische Kriegerdenkmal wurde in der nationalsozialistischen Zeit nicht zerstört und befindet sich im Originalzustand.

1999 wurde im Zugang des Turmes eine weitere Gedenktafel angebracht (Bild links).

Text: In würdiger Erinnerung an die jüdischen Soldaten der k.u.k. Armee und des Bundesheeres der 1. Republik, die Opfer der Shoa geworden sind.
5. Mai 1999
Das Militärkommando Wien und das Schwarze Kreuz

Die israelische Kultusgemeinde Wien - ihren im Weltkriege 1914 - 1918 gefallenen Söhnen

Den hier ruhenden jüdischen Helden des Weltkrieges 1914/18 widmete Grabsteine zum ehrenden Gedenken der Bund jüdiischer Frontsoldaten 1934

 

Kopaljäger-Oberleutnant
Matrose
An die 300.000 jüdische Soldaten dienten im Ersten Weltkrieg. Feldrabbiner sorgten für ihre religiösen Bedürfnisse und die der kriegsgefangenen Soldaten. Die Frontlinien überrollten und verwüsteten das größte jüdische Siedlungsgebiet in Galizien. An die 80.000 jüdische Flüchtlinge gelangten nach Wien und veränderten die Struktur der Gemeinde. Für die junge Generation war das Projekt der Assimilation gescheitert, sie wurden Anhänger des Zionismus. Quelle: Jüdisches Museum, Ausstellung: Leben und Sterben im 1. WK