Améry emigriert nach Belgien. Dort wurde er 1940 als "feindlicher Ausländer" festgenommen und inhaftiert. Nach einem Jahr gelingt ihm die Flucht.
Wieder zurück in Belgien schließt er sich dem Widerstand gegen Hitler an. Beim Verteilen von Flugblättern wurde er neuerlich verhaftet und musste Folter und drei Konzentrationslager über sich ergehen lassen.
Seine Häftlingsnummer aus Auschwitz ist am Grabstein festgehalten. Die schrecklichen Erlebnisse hatte der Schriftsteller in seinem Werk ,Jenseits von Schuld und Sühne' verarbeitet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er als Kulturjournalist und Schriftsteller in Brüssel.
Am 17. Oktober 1978 nahm sich Jean Améry, 65-jährig, im Hotel Österreichischer Hof in Salzburg das Leben (Schlafmittelvergiftung).
Im Abschiedsbrief an seine zweite Ehefrau Maria (einer früheren Freundin von Gina, seiner ersten Frau) hatte er geschrieben: "Ich kann meinem Niedergang, intellektuellen, physischen, psychischen, nicht zusehen." Im Hotelzimmer lagen auf dem Tisch die Abschiedsbriefe samt dem Geld für die Hotelrechnung [...],
Ein Jahr vor dem Freitod war er mit dem ,Preis der Stadt Wien für Publizistik' ausgezeichnet worden. Ebenfalls in diesem Grab bestattet ist seine Gattin Eschenauer Maria, die 2004 mit 93 Jahren verstarb. Sie hatte im Jahr 1982 im Gedenken an ihren Mann den ,Jean Améry-Preis für Essayistik' gestiftet gehabt. |