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Home | Friedhöfe | Zentralfriedhof | Ehrengräber | Gruppe 40 | ABC | Nr. 132, Amery

Ehrengräber Gruppe 40
Zentralfriedhof

Jean Amery
Schriftsteller, 1912 - 1978

Jean Amery, eig. Hans Mayer
Schriftsteller, 1912 - 1978

Link: Portrait

Zentralfriedhof, Gruppe 40, Nr. 132

Jean Améry wurde als Hans Mayer 1912 in Wien geboren. Später wurde durch Vertauschen der Buchstaben aus seinem Familiennamen Mayer der Künstlernamen Améry.

Aufgewachsen im Salzkammergut absolvierte er eine Buchhändlerlehre und war später als Vortragender an der Wiener Volkshochschule tätig. Er war 26 Jahre alt, als Hitler in Österreich einmarschierte.

Paradoxerweise zwangen ihm die Nationalsozialisten eine jüdische Identität auf, obwohl er in einer assimilierten Familie groß geworden war und sich selbst nicht als Jude gefühlt hatte.

Améry emigriert nach Belgien. Dort wurde er 1940 als "feindlicher Ausländer" festgenommen und inhaftiert. Nach einem Jahr gelingt ihm die Flucht.

Wieder zurück in Belgien schließt er sich dem Widerstand gegen Hitler an. Beim Verteilen von Flugblättern wurde er neuerlich verhaftet und musste Folter und drei Konzentrationslager über sich ergehen lassen.

Seine Häftlingsnummer aus Auschwitz ist am Grabstein festgehalten. Die schrecklichen Erlebnisse hatte der Schriftsteller in seinem Werk ,Jenseits von Schuld und Sühne' verarbeitet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er als Kulturjournalist und Schriftsteller in Brüssel.

Am 17. Oktober 1978 nahm sich Jean Améry, 65-jährig, im Hotel Österreichischer Hof in Salzburg das Leben (Schlafmittelvergiftung).

Im Abschiedsbrief an seine zweite Ehefrau Maria (einer früheren Freundin von Gina, seiner ersten Frau) hatte er geschrieben: "Ich kann meinem Niedergang, intellektuellen, physischen, psychischen, nicht zusehen." Im Hotelzimmer lagen auf dem Tisch die Abschiedsbriefe samt dem Geld für die Hotelrechnung [...],

Ein Jahr vor dem Freitod war er mit dem ,Preis der Stadt Wien für Publizistik' ausgezeichnet worden. Ebenfalls in diesem Grab bestattet ist seine Gattin Eschenauer Maria, die 2004 mit 93 Jahren verstarb. Sie hatte im Jahr 1982 im Gedenken an ihren Mann den ,Jean Améry-Preis für Essayistik' gestiftet gehabt.

 

Lageplan Grabstätte
Gruppe 40
Nr. 132