|
Home | Friedhöfe | Zentralfriedhof | Ehrengräber | Gruppe 32 C | Nr. 52, Hörbiger
 |
Paul Hörbiger wurde 1894 in Budapest geboren. Der Vater war im Maschinenbau tätig und u. a. am Bau der Budapester U-Bahn beteiligt.
Die Familie übersiedelte nach Wien.
Nach der Schauspielschule wird Paul von Max Reinhardt engagiert und feiert rasch große Erfolge. Mit Theo Lingen, Hans Moser und vielen anderen war er nicht nur beruflich, sondern auch freundschaftlich verbunden.
Er wirkte in über 250 Filmen mit und wurde vielfach mit Preisen ausgezeichnet. |
Paul Hörbiger und Hans Moser in Hallo Dienstmann |
|
Verheiratet war Paul mit Josepha Gettke, genannt "Pippa".
Sie bekommen drei Kinder: Christl, Monica, Thommy.
Bekannt sind seine Enkel Marvie Hörbiger, Christian Tramitz (beide Schauspieler) und Nicolas Geremus, erster Geiger bei den Wiener Symphonikern. |
Sein Bruder Attila, verheiratet mit Paula Wessely, war ebenfalls Schauspieler - und nebenbei so fußballbegeistert, dass er in seinem Burgtheatervertrag eine besondere Klausel verankern ließ: An jenen Sonntagnachmittagen, an denen in Wien ein Ländermatch ausgetragen wird, muss er nicht auftreten."
Attilas Tochter Christiane erzählte einmal: "Meine Taufpatin war Christl Hörbiger, die Tochter meines Onkels Paul, von ihr erhielt ich meinen Vornamen.
Viel später erfuhr ich, dass meine beiden Schwestern nach Kaiserinnen benannt wurden - Elisabeth nach ,Sisi' und Maresa, |
|
|
die ja eigentlich Marie Theres heißt, nach der Kaiserin Maria Theresia -, da begab ich mich auf ebenso intensive wie erfolglose Suche nach einer Kaiserin Christiane. Ich fand zwar keine Kaiserin, aber immerhin die Königin Christine von Schweden." |
In den Februartagen des Jahres 1981 wird Paul ins Krankenhaus Lainz eingeliefert. Attila kommt mehrmals, um ihn zu besuchen. Am 3. März muss er seinen Besuch kurzfristig absagen. |
 |
Der »kleine Bruder« greift zum Telefon, um dem »großen« mitzuteilen, dass er wegen einer eingeschobenen Theaterprobe nicht kommen könne.
Paul, der schon schlecht hörte, verstand Attila nicht. »Wenn ich dich nur besser verstehen tät«, sagte Paul.
Da sprach Attila ungarisch, - die Sprache ihrer Kindheit, die sie seit Jahrzehnten nicht gesprochen hatten, - und siehe da: Paul verstand ihn. Es war das letzte Gespräch der beiden Brüder. |
Paul und Attila |
|
Zwei Tage später ist Paul Hörbiger tot. Er war 86 Jahre alt geworden.
Der Abschied von Paul Hörbiger wurde zum Volksbegräbnis. 20 000 Wiener kamen, als der letzte Schauspieler vom Range eines Alexander Girardi oder Hans Moser in ein Ehrengrab des Wiener Zentralfriedhofs gebettet wurde.
Die Familie nahm geschlossen daran teil: Pippa, die große Liebe seines Lebens, seine drei Kinder, natürlich Attila, Paula und deren Töchter, die halbe Regierung und das ganze Burgtheater.
Und als dann die Schrammeln das Fiakerlied spielten, blieb kein Auge trocken. |
| |
Link: Fiakerlied gesungen von Hans Hörbiger mit Bildern aus seinen Filmen (youtube)
▲
Quelle: Georg Markus
|
|
|
