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Wolf Albach-Retty
(eig. Wolf Helmuth Albach)
Schauspieler, 1906 - 1967
Zentralfriedhof, Gruppe 32 C, Nr. 50 |
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ebenfalls hier begraben seine Mutter
Prof. Rosa Albach-Retty
Schauspielerin, 1874 - 1980
ebenfalls hier begraben seine 2.
Gattin Trude und Schwägerin (Zwillinge);
(seine
1. Gattin Magda Schneider liegt in Berchtesgaden
begraben)
Lageplan Gruppe 32 C |
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Wolf Albach-Retty wurde 1906 in Wien als Sohn der Hofschauspielerin
Rosa Albach-Retty und des k. u. k. Offiziers Karl Albach
geboren und an der Akademie für Musik und darstellende
Kunst zum Schauspieler ausgebildet.
1936 heiratete er die
deutsche Schauspielerin Magda Schneider und nahm auch
vorübergehend
die deutsche Staatsbürgerschaft an.
Aus dieser später
geschiedenen Ehe stammen Romy Schneider (1938 - 1982)
und Wolf-Dieter (geb. 1941). Albach-Retty war in zweiter
Ehe mit der Schauspielerin Trude Marlen verheiratet.
Er war evang. A. B., ursprünglich
am evangelischen Friedhof Matzleinsdorf begraben, nach
dem Tod seiner Mutter wurde
er in deren Ehrengrab am Zentralfriedhof überführt. |
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Der Chameur
Die Flucht in die Idylle war bereits ein Massenphänomen,
als Albach-Retty seine Karriere begann. Mit romantischen
Filmen sollten die Leute von der Arbeitslosigkeit und später
vorn Krieg abgelenkt und in heitere Sphären versetzt
werden.
Der Sohn von Burgschauspielerin Rosa Albach-Retty wuchs
behütet auf. Überlegungen, ihn in ein Internat
zu geben, wurden fallen gelassen, obwohl "Wolfi" nicht
leicht zu bändigen war, von der Schule ausriss und
nicht gerne lernte.
Sein Atout: Er sah blendend aus und
trat in die Fußstapfen seiner Mutter. |
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Die erste Rolle hatte er 1926 in Hermann Bahrs "Altweibersommer" am
Burgtheater, zu dessen Ensemble er bis 1932 gehörte.
1927 spielte er erstmals in einem Stummfilm mit. Seine
Glanzzeit erlebte er in den dreißiger Jahren, als ihn die Ufa
nach Berlin verpflichtete, wo er als jugendlicher Liebhaber
und Bonvivant in Romanzen und Musikfilmen an der Seite von
Lilian Harvey, Renate Müller oder Käthe von Nagy
glänzen konnte. |
erste Rolle am Burgtheater 1926 |
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Oft spielte er den Wiener
Charmeur mit dem jungenhaften, feschen Habitus des Lebemanns
und Herzensbrechers, den das Glück der Liebe vor einem dauerhaft unsteten
Leben bewahrt. Er wurde ein Star. Viele Filme wie z. B. "Der
Kaiser und das Wäschermädel" (1957) oder "Ein bezaubernder
Schwindler" (1949) werden noch heute gespielt. |
Die Ehe mit der Schauspielerin Magda
Schneider erweiterte noch die Fantasien um den Traumprinzen
- die Nazis machten sich das zunutze. Goebbels setzte
die geradlinig wirkenden schönen Männer und Frauen für die Propaganda
ein.
Es galt, ein Rollenverständnis mit modernen Medien
gesellschaftlich zu verankern. Für den viel umschwärmten
Albach-Retty war das Leben neben schnellen Autos und schönen
Frauen mitten im Krieg vorteilhaft, der Preis nicht gering.
Sein Regisseur Kurt Gerron wurde vor seinen Augen gedemütigt,
außer Landes gejagt und später ermordet.
Albach-Retty
zögerte vor SA-Schergen den Hitlergruß zu
leisten - seine Frau Magda soll ihn gerettet haben.
Denn sie war ideologiekonform.
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Rosemarie Magdalena Albach, später dann von der Mutter
marktkonform "Romy Schneider" genannt, wuchs von "Mamili" und "Papili" verlassen
im Internat auf. Ihr Vater, den sie sehr verehrte und liebte,
soll ihr später einen Satz zugesteckt haben, den die
berühmte internationale Filmschauspielerin immer mit
sich getragen haben soll: "Steck deine Kindheit in die Tasche
und renne davon, denn das ist alles, was du hast" - angeblich
ein abgewandeltes Zitat Max Reinhardts. Nach dem Krieg war Albach-Retty von 1959
- 1967 wieder im Burgtheater zu sehen. Seine Filmkarriere,
für die
er auch mit seiner ersten Frau Magda Schneider nach Deutschland übersiedelt
war, konnte er nach dem Krieg nicht mehr fortsetzen. Wäre
Romy Schneider nicht international so berühmt geworden,
wüssten auch von deren Vater nicht mehr viele zu erzählen.
Romy Schneider identifizierte sich niemals mit der nationalsozialistischen
Vergangenheit ihrer Eltern. Die "Sisi"Filme waren das Produkt einer ausgefeilten Geschichtsfälschung. "Ich bin ausgewandert", sagte Romy einmal, "weil man mir außer Sisi nichts zu bieten hatte." |
Quelle: Vom Christbaum zur Ringstrasse, Evangelisches Wien,
Monika Salzer, Peter Karner, Picus Verlag, 2008, ISBN 978-3-85452-636-0
Links
Jugendbilder etc..., Lebenslauf (engl.)
Lebenslauf (wiki)
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