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Home | Friedhöfe | Zentralfriedhof | Ehrengräber | Gruppe 32 A | Nr. 10, Wolf

Ehrengräber Tor 2
Zentralfriedhof

Hugo Wolf
Komponist, 1860 - 1903

Hugo Wolf
Komponist, 1860 - 1903


Zentralfriedhof, Gruppe 32 A, Nr. 10

Lageplan Gruppe 32 A

Der geniale Tondichter Hugo Wolf starb unter schrecklichen Umständen im Jahre 1903. Er wurde nur 43 Jahre alt.

Im Jahr darauf wurde am 20. Oktober 1904 das Grabmal feierlichst enthüllt. Ausgeführt hat es der Bildhauer Edmund Hellmer im Auftrag des Hugo Wolf-Vereins (Signatur des Künstlers an der Vorderseite rechts unten - fecit 1904).

Das Grabmal ist 3, 5 Meter hoch. Auf zwei Stufen lagert ein Sockel, aus dem sich der Marmorblock erhebt. Formal hält es die strengen Linien eines Opferaltars fest. Im oberen Drittel seiner 2 Meter breiten Stirnfläche ist in kräftiger Plastik der Kopf des Tondichters en face herausgearbeitet, dessen Züge aus seinen letzten Lebensjahren zeigend.

Über Wolfs Haupt schwebt ein Lorbeerzweig.

Aus den Flanken des Denksteines lösen sich, aus dem Gestein herausstrebend, halb Flach-, halb Rundbild, zwei Figurengruppen.

Sie versinnbildlichen Liebe und Schmerz, Lust und Leid, das uralt ewige Thema des Lebens und aller Kunst.
Der Schmerz ist durch eine gefesselte, nach Befreiung ringende Jünglingsgestalt, die Liebe durch ein sich in heiliger Versunkenheit küssendes Paar zur Anschauung gebracht.

Der Unterbau wiederholt das künstlerische Leitmotiv des Opferaltars im Relief. Eine Kithara schmückt ihn hier, und das auf ihm entzündete Feuer flammt zum Haupte des Tondichters auf.

Das Denkmal trägt die Inschrift: "Hugo Wolf 1860 -1903."

Im Frack ins Sanatorium

 

Die Tragödie hatte im Herbst 1897 begonnen. Der 37-jährige Hugo Wolf arbeitete an seiner Oper Der Corregidor, von deren Uraufführung an der Wiener Oper er träumte. Freilich geriet

er bei den Verhandlungen mit Hofoperndirektor Gustav Mahler in eine derart heftige Kontroverse, dass das Projekt scheiterte.

Von dem Rückschlag schwer getroffen, steigerte sich Hugo Wolf in den Wahn, selbst Direktor der Hofoper geworden zu sein und damit alle Hindernisse aus dem Weg räumen zu können. Als er am 20. September völlig verstört bei Freunden in Mödling auftauchte und sich als neuer Operndirektor ausgab, erkannte ein anwesender Arzt die Dringlichkeit der Situation und leitete die Einweisung des Komponisten in eine geschlossene Anstalt in die Wege.

Es war bereits nach neun Uhr abends, als der Wagen mit Hugo Wolf in Wien eintraf. In der Privatnervenanstalt Svetlin erklärte man seinen Begleitern, dass man um diese Zeit keine Patienten mehr aufnehmen könne, weshalb er von den Freunden in seine Wohnung in der Schwindgasse gebracht wurde, die ihn am nächsten Tag einliefern wollten.

Als sie am nächsten Morgen wieder kamen, erklärte Hugo Wolf, sich in seiner Eigenschaft als neuer Direktor der Hofoper beim Obersthofmeister Fürst Liechtenstein vorstellen zu müssen. Zu diesem feierlichen Anlass zog er seinen Frack an und wartete auf die Equipage des Fürsten, die ihn abholen sollte. Stattdessen stieg der Komponist in den Anstaltswagen, der ihn in das Sanatorium brachte.

Dort verbesserte sich sein Zustand zunächst, so dass Hugo Wolf im Jänner 1898 entlassen und ins Salzkammergut gebracht werden konnte. Da er auf dieser Reise einen Selbstmordversuch unternahm, wurde er nun in die Niederösterreichische Landesirrenanstalt in der Wiener Lazarettgasse gebracht. Er hat diese nie mehr verlassen und starb dort am 22. Februar 1903 im Alter von nur 42 Jahren.

In die österreichische Musikgeschichte ging er als bedeutendster Liedkomponist neben Franz Schubert ein.

(Quelle: Markus)

   

 

  Namensliste Gruppe 32 A  

Quelle: Wiener Bauindustriezeitung, 1905 - Bildtafel