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Home | Friedhöfe | Zentralfriedhof | Ehrengräber | Gruppe 14 C | Nr. 36, Probst

Otto Probst
Politiker, 1911 - 1978

Otto Probst
Politiker, 1911 - 1978 


Zentralfriedhof, Gruppe 14 C, Nr. 36

Lageplan Gruppe 14 C

Probst durchlief eine typisch sozialistische Parteikarriere der Nachkriegszeit. Engagiert, verhaftet, deportiert ins KZ Buchenwald. 1945 war er wieder da - als Abgeordneter im Parlament, wo er auch später den Tod fand: er starb in seinem Arbeitszimmer, zwei Tage vor Weihnachten.

"Obst für Probst!"

Wäre nicht eine Haltestelle der Wiener Linien im 10. Bezirk, am Otto-Probst-Platz (1987 so benannt, Probst war 32 Jahre Bezirksvorsteher in Favoriten), könnte es gut möglich sein, dass der sozialistische Politiker Otto Probst, ein gelernter Lithograf, in Vorarlberg bekannter ist, als in Wien.

Dort sorgte er für einen der größten Skandale der Nachkriegszeit.

 

Schiffstaufe in Vorarlberg am Bodensee

Eine seiner vielen beruflichen Positionen war der Verkehrsminister. Als solcher war er 1964 verantwortlich für die Namenstaufe eines neu erbauten Schiffes am Bodensee.Im Wiener Ministerium hatte man 'Karl Renner' vorgeschlagen.

Dagegen intervenierten die Vorarlberger mit dem durchaus neutralen Argument, es sei zu keiner Personensnennung mehr seit dem Krieg gekommen, zwecks Vermeidung von jeglichem Personenkult.

Karl Renner soll das Schiff heißen
Probst ignorierte alle Einwände und setzte sich durch. Das war den Ländlern zu viel: Dass der Wasserkopf Wien ihnen vorschreiben will, was da auf dem Schiff draufsteht, welches in ihren Gewässern kreuzt, empfanden sie als ungeheure Bevormundung.
20 000 Menschen demonstrieren dagegen

Bei der Einweihungsfeier des Schiffes kam es zum Skandal: 20 000 Menschen protestierten und bewarfen die Festgäste der Delegation mit Tomaten. Slogan: 'Obst für Probst'.

Die 130 Gendarmen waren der Lage nicht gewachsen. Schließlich wurde das schiff gestürmt, die Fahne heruntergerissen und der Name Karl Renner durchgestrichen.
Schnell war eine Lackdose organisiert und schon stand der Name Vorarlberg im Rahmen einer 'Nottaufe' darauf.

Das Schiff wird gestürmt

Otto Probst selbst entging den Attacken. Er war mit einem Motorboot von der Seeseite angereist, wurde rechtzeitig von dem Aufruhr informiert, drehte ab - und kam nicht wieder.

Das Ländle hatte sich durchgesetzt: Im darauf folgenden Jahr führte Probst die Schiffstaufe auf den Namen Vorarlberg durch. Allerdings in der Schiffswerft Korneuburg, wo ein anderes Schiff per prokuratorem zur Verfügung stand, während die richtige Vorarlberg am Bodensee dahinschipperte.

Nottaufe auf den Namen Vorlberg
 

Quelle/Link: wikipedia: Die Fußachaffäre

 

Probst war von 1946 bis 1970 Zentralsekretär der SPÖ und anschließend vier Jahre Obmann der SPÖ Wien. 1987 wurde die Otto Probst-Straße nach ihm benannt (10. Bezirk).

 
Die Vorarlberger jubeln - sie haben gewonnen.