Der als Sohn eines Feldmarschalleutnants geborene Hussarek studierte Jurisprudenz in Wien, trat in den Staatsdienst ein, in dem er schnell reüssierte, und wirkte gleichzeitig als Kirchenrechtslehrer an der Universität Wien (1893 Privatdozent, 1895 außer-ordentlicher Professor). Er gilt als Begründer der Wiener Kirchenrechtsschule (Hauptwerk: "Grundriß des österreichischen Staatskirchenrechts", 1899).
Seit 1906 bekleidete er das Amt eines Sektionschefs im Ministerium für Kultus und Unterricht. Als katholisch orientierter Politiker leitete er zwischen 1911 und 1917 das Ministerium für Kultus und Unterricht. 1918 für kurze Zeit Ministerpräsident - der vorletzte -, versuchte er vergeblich, durch eine Umwandlung des Reiches in einen Bund von Nationalstaaten mit Hilfe des "Völkermanifests" vom 16. 10. 1918, den Zerfall der Monarchie zu verhindern.
Hussarek nahm nach dem Ersten Weltkrieg seine Lehrtätigkeit wieder auf und wirkte außerdem von 1932 bis zu seinem Tod 1935 als Präsident der Leo-Gesellschaft.
Quelle: Stimmporträts, Serie 2, Verlag Akademie der Wissenschaften, 1999 |