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Home | Friedhöfe | Zentralfriedhof | Ehrengräber | Gruppe 14 C | Nr. 20, Hoffmann

Dr. h. c., Prof. Josef Hoffmann
Architekt, 1870 - 1956 

Dr. h. c., Prof. Josef Hoffmann
Architekt, 1870 - 1956


Zentralfriedhof, Gruppe 14 C, Nr. 20

Grabmal: Fritz Wotruba

Lageplan Gruppe 14 C

Josef Hoffmann wurde in Pirnitz geboren. Nach dem Besuch der Höheren Staatsgewerbeschule in Brünn wurde er Schüler von Karl von Hasenauer an der Wiener Akademie. Später war er auch Schüler von Otto Wagner und 1903 einer der Gründer der Wiener Werkstätten, die auch von ihm 1933 geschlossen wurden.

Seine künstlerischen Prinzipien gehen auf William Morris' Überzeugung zurück, wonach ein harmonisches Zusammenwirken von Architekt und Handwerker entscheidend ist. Sein Stil entwickelte sich aus dem Jugendstil. Er wandte sich dann aber harten, rechteckigen Formen zu, man sprach vom "Quadratl-Hoffmann". Diese Stiländerung verrät den Einfluss von Mackintosh, dessen Möbel 1900 von der Wiener Sezession ausgestellt worden waren. Das von Hoffmann entworfene Sanatorium Purkersdorf (Sanatorium Westend) ist eines der kühnsten Bauwerke seiner Zeit. Mit seinem Palais Stoclet in Brüssel (1905-1911) bewies Hoffmann, dass die vollkommen neue, durch keinen historischen Stil beeinflusste Bauweise mit ihren großzügigen Formen durch die Wahl des Materials auch einen prachtvollen und monumentalen Eindruck erwecken kann.

In den folgenden Jahren baute Hoffmann viele Prunkvillen, einige österreichische Ausstellungspavillons (z. B. 1934 für die Biennale in Venedig) und viele Wohnhäuser in einem puristischen Stil, ähnlich wie die Bauten von Richard Neutra und Adolf Loos. Seine entscheidende Bedeutung liegt aber in den frühen Werken. Ein leicht anachronistischer Zug in seiner Architekturauffassung rückte seine Arbeit an den Rand der Entwicklung, während die Architektengruppen um das Bauhaus, De Stijl und Le Corbusier an Einfluss gewannen. Joseph Hoffmann starb 1956.