|
Home | Friedhöfe | Zentralfriedhof | Ehrengräber | Gruppe 14 A | Nr. 22, Herbst
|
Dr. Prof. Eduard Herbst
Politiker, 1820 - 1892
Grabmal: Josef Lax
Zentralfriedhof, Gruppe 14
A, Nr. 22
Lageplan Gruppe 14 A |
|
|
Text: Wir Deutsche in Österreich gravieren (=zieht
es) doch Alle nach Wien |
▲
"König Eduard", der Justizminister, der keine Titel
annahm
|
Eduard Herbst, geboren 1820 in Wien, war der
Sohn eines Advokaten. Auch er studierte Jus und
trat dann in den Staatsdienst ein.
Bald schon hielt
er an der Universität Vorträge über das österreichische
Kriminalrecht. Dabei setzte Herbst seine Forderung
durch, diese in Deutsch, statt wie bisher üblich,
in Latein abzuhalten.
Seine außerordentliche
Redebegabung brachte ihn ins Parlament, er wurde
in den böhmischen Reichsrat entsandt, später
wurde er Justizminister. Seine berühmteste Rede
war wohl die im Prager Landtag gegen das böhmische
Staatsrecht nach dem Krieg von 1866. Unter den großbürgerlichen
deutschen Böhmen galt er als der ungekrönte "König
Eduard". |
Justizminister Dr. Eduard Herbst |
|
Obwohl, stets mehr geachtet als
beliebt, schien er, von der Korruptionsflut der
Gründerjahre persönlich unberührt,
als genauester Kenner des Budgets, der Valuta-
und Eisenbahnpolitik, unentbehrlich zu sein. Die
Wende in Herbsts bis dahin glänzender politische
Laufbahn brachte die bosnische Okkupation, die
er aufgrund der hohen Kosten unerbittlich ablehnte.
Herbst war fast bis zum letzten Lebenstage im
Parlament. Er war von Kaiser und auch von seinen
zahlreichen Gegnern anerkannt. Er erhielt viele
Auszeichnungen (u. a. Geheimer Rat). Die damit
verbundene Erhebung in den Ritter- bzw. Freiherrenstand
hatte der Politiker nie in Anspruch genommen. Er
starb . und hinterließ viele Fachpublikationen.
Weitere Errungenschaften seiner Amtsperiode waren
die Reform der Advokatenordnung, Gesetze über
Haftpflicht der Eisenbahnen und Zuständigkeit
der Militärgerichte. |
|
|
|