Josef Gänsbacher
(Sohn)
Gesangsprofessor, 1824 - 1911
Silbern rauschen die Bächlein so schön, Sie sagen mit munterem Klange
Wie herrlich es auf den Bergeshöh'n Und an dem grünenden Hange.
Mich hat ein munteres Bächlein gelehrt Vom Berg und Tale die Lieder -
Wenn ich dann einstens heimgekehrt, Sing' ich sie fröhlich wieder!
Josef Gänsbacher ist der Sohn des Komponisten Johann Baptist Gänsbacher (1823 Kapellmeister zu St. Stephan in Wien), der ihm den ersten Musikunterricht erteilte. Josef Gänsbacher studierte an der Wiener Universität Jus (1855 Doktor Juris), gab aber auch Klavier- und Gesangsunterricht, dem er sich ab 1868 ganz zuwandte.
Von 1876 bis 1904 wirkte er als Professor am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde. Er wurde als "Nestor der berühmten Gesangslehrer und Stimmbildner Wiens" bezeichnet. Unter seinen Schülern waren Maria Wilt, Milka Ternina, Leopold Demuth und Julius Lieban. Gänsbacher trat auch als Sänger und Instrumentalist (Cello) sowie als Liederkomponist hervor.
Die Vertonung dieses von Gänsbacher selbst stammenden Textes ist im Autograph erhalten (datiert Wien, 20.9.1891, ÖNB, Musiksammlung, S.m. 3494) und als op. 14/2 im Wiener Musikverlag Gutmann erschienen. Auffällig ist der pathetische, wohl an der Sprache des Burgtheaters orientierte Tonfall.
Quelle: Stimmporträts, Serie 2, Verlag Akademie der Wissenschaften, 1999 |