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Home | Friedhöfe | Grabmal Laudon

Grabmal Feldmarschall Laudon

Grabmal Laudon, fertiggestellt 1791,  Hadersdorf, 14. Bezirk

 

Gideon Laudon, ein Offizier russisch-schottischer Herkunft, wurde die Aufnahme in die preußische Armee von Friedrich II. verweigert. Zum Glück! Denn so kam er nach Wien, wo seine glänzende Militärkarriere begann.

Sein Reiterdenkmal ist nicht weit entfernt von dem von Prinz Eugen (Heldenplatz, Hofburg), der auch einst unter ähnlichen Umständen nach Wien kam.

Feldmarschall Laudon, 1717 - 1790
Maria Theresien Denkmal, Ringstraße

 

Als Laudon im 7-jährigen Krieg nach der siegreichen Schlacht gegen die Preußen bei Kunersdorf 1759 zum Freiherrn herhoben wurde, nannte er sich dann Laudon, also in Lexika immer auch unter Loudon suchen!

Einst gab es in den Vororten Ottakring und Untermeidling jeweils eine Laudongasse, (seit 1894 Schellhammergasse bzw. Ratschkygasse genannt), heute gibt es eine Loudonstraße in Hadersdorf, und eine Laudongasse im 8. Bezirk.

aus Loudon wird Freiherr Laudon,
Büste Heldenberg

 

Irgendwann wollte Laudon (ich bleibe bei der volkstümlichen Schreibweise) friedlich in Pension gehen, und kaufte sich 1777 ein Schloss und Besitzungen in Hadersdorf.

Das Schloss Hadersdorf ist das einzige erhaltene Wasserschloss auf Wiener Stadtgebiet.
Im Mittelalter war hier einst der Sitz der Herren von Hadersdorf. Die Anlage wurde um 1650 von Kaiserin Eleonore von Gonzaga übernommen und umgestaltet (Stifterin des Sternkreuzordens).

Schloss Hadersdorf, Radierung 1833

 

Laudon ließ den Besitz zeitgemäß ausstatten, aber bereits ein Jahr nach seiner Pensionierung wurde er wieder in den Dienst zurückberufen, und der zum Feldmarschall erhobene feierte noch einmal triumphale Erfolge im Bayrischen Erbfolgekrieg und in Belgrad gegen die Türken.

Von Belgrad brachte Laudon auch türkische Spolien mit, u.a. einen türkischen Sarkophag, und er beabsichtigte, für sich ein Grabmal im "Türkischen Gartl" nach türkischer Art errichten zu lassen.

Laudon war in Belgrad erfolgreich

 

Laudon hatte rund um das Schloss einen sehr beachtlichen Landschaftsgarten anlegen lassen, der in zeitgenössischen Berichten folgendermaßen geschildert wird:"...da die Gegend in einer Art Bergschlucht liegt, so hat sie ein romantisch malerisches Ansehen: Hügel und Täler, Wälder und Wiesen, mit klaren Bächen durchschnitten..."

Der türkische Garten war ein am Rande liegender Bereich von freiwachsender, "verwilderter" Natur.

"Türkisches Gartl" in Hadersdorf
Quelle: Geza Hajos, Romantische Gärten der Aufklärung

 

Aber es kam anders. Laudon wurde zwar im türkischen Gärtchen, aber in einer Gruft (10 Stufen führen hinab) mit Erdhügel bestattet. Dann gab seine Witwe Clara einen klassizistischen Grabtempel in Auftrag.

In einer zeitgenössischen Beschreibung heißt es: "Hier ist die Grabstätte des großen Feldherrn, die er sich selbst ausgewählt und vorbereitet hat. Das ganze Gärtchen ist ein bloßer Rasenplatz, mit Pappeln, Zypressen und Tränenweiden besetzt. In der Mitte derselben steht das Grabmahl. Es ist aus grauem Sandstein, von Zauner gearbeitet."

klassizistisches Grabmal für Laudon, Kupferstich 1790

 

 

Weitere Werke Zauners sind:  Denkmal Josef II in der Hofburg, das Grabmal Kaiser Leopolds II in der Georgskapelle, und der rechte Brunnen im Ehrenhof Schönbrunn.

Auf den Stufen des Grabmals Laudons  ist ein lebensgroßer, geharnischter Krieger mit dem Ausdruck des Schmerzes hingelehnt.

Entwurf und Ausführung Franz Anton Zauner

 

trauernder Krieger

Das Grabmal wurde mit zahlreichen militärischen Symbolen und Reliefs
und lateinischen Inschriften geschmückt.

 

Vor 1835 wurde um die Gruft ein Lanzengitter aufgestellt. Die Straßen- und Waldumgebung sind Ergebnisse späterer Entwicklungen und Veränderungen.

Heute steht das Denkmal ohne gärtnerischen Zusammenhang isoliert am Straßenrand, die Türkensteine wurden sachlich als Schautafel zusammengemauert, ohne Rücksichtnahme auf die ursprüngliche romantische Anordnung.

1835 wurde das Lanzengitter aufgestellt