Der in Brünn (Brno) geborene Anton Hanak absolvierte in den Jahren 1889 bis 1893 eine Holzbildhauerlehre und war bis 1898 auf Wanderschaft in Deutschland, Böhmen, der Slowakei und Ungarn. Anschließend studierte er bis 1904 an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Edmund von Hellmer, im selben Jahr begann die Arbeit für die Familie Primavesi, Großindustrielle und Bankiers mährischer Abstammung. 1907 bis 1932 war er Lehrer an der Wiener Kunstgewerbeschule, bis 1934 an der Akademie. Von 1906 bis 1910 beteiligte er sich als Mitglied der Wiener Secession regelmäßig an deren Ausstellungen.
Stilistisch entwickelte sich Hanak von einer idealisierenden Formauffassung hin zu einer expressiv-realistischen Sprache eines Menschenbildes, das der Ideologie der Ersten Republik entsprach und zu zahlreichen Auftragsarbeiten für das "Rote Wien" führte. (Magna-Mater-Brunnen in Wien-Alsergrund, 1926; Viktor-Adler-Büste für das Denkmal der Republik am Wiener Dr.-Karl-Renner-Ring, 1928). Dieser Realismus, angereichert mit neoklassischem Pathos, schien der türkischen Regierung für ihr Nationaldenkmal in Ankara angemessen (Emniyet-Denkmal nach Entwurf des Architekten Clemens Holzmeister, ab 1932, monumentale Bronzereliefs an der Vorderseite). Hanak starb 1934 in Wien. 1970 wurde das Hanak-Museums in Langenzersdorf eröffnet. |