Sie war die berühmteste Tänzerin ihrer Zeit, ihr Stil begründete den Weltruf des Wiener Balletts und versetzte ihre Zeitgenossen in einen wahren Tanztaumel. Einige Herren freilich entzückte sie darüber hinaus auf ganz andere Weise.
Fanny Elßler, die nie verheiratet war, bevorzugte ein Leben in Freiheit. Und das war damals, im biedermeierlichen Wien, sehr ungewöhnlich.
Sie hatte zwei "ledige Kinder", einer der Väter war der Tänzer Anton Stuhlmüller, der andere angeblich Napoleons Sohn, der Herzog von Reichstadt. Über ihre Beziehung zum Herzog gibt es keine andere Quelle als die Aussage einer Freundin Fanny Elßlers, die sich oft in deren Wohnung auf der Seilerstätte aufhielt, sie aber immer dann verlassen musste, wenn der hohe Herr eintraf. Nachgewiesen ist hingegen eine andere Liaison: "Ich bin berauscht von der Seligkeit, die Du himmlisches Wesen mich in Deinen Augen und an Deiner Brust in vollen Zügen trinken ließest", schrieb Metternichs 66-jähriger Berater Friedrich von Gentz an die 19-jährige Primaballerina.
"Die romantische Liebe bei Greisen", kommentierte der entsetzte Metternich die Affäre seines engsten Mitarbeiters, "nützt den Geist bald ab und führt das Ende herbei."
Gentz wurde 68 Jahre alt und kritzelte drei Minuten vor seinem Tode mit zittriger Hand das Wort "Fanny" auf ein Blatt Papier.
(Quelle: Markus) |
