Die Leopoldstadt liegt auf einer Insel, zwischen dem Donaukanal und dem Hauptarm der Donau. Das historische Zentrum der Leopoldstadt liegt westlich der Taborstraße, zwischen den Kirchen St. Josef und St. Leopold.

Kaiser Leopold I. hatte diese Vorstadt gegründet, nachdem das Gebiet des jüdischen Ghettos nach der Vertreibung der Juden aus Wien 1660 zu veröden drohte. Damals hatte man auch den Tandelmarkt, den Markt der Altwarenhändler, in die Leopoldstadt verlegt.

Der Südosten wird vom ausgedehnten Grüngebiet des Praters eingenommen. In unmittelbarer Nähe lag der Nordbahnhof, der größte und prunkvollste unter den Wiener Bahnhöfen.

Die Bahn hatte große Veränderungen gebracht: Industriebetriebe hatten sich angesiedelt und zahlreiche Zuwanderer aus den östlichen Teilen der Monarchie hatten sich hier niedergelassen.

Das traditionsreiche Dorf Erdberg, zwischen der Landstraßer Hauptstraße und dem Donaukanal gelegen, war seit jeher eine Agraransiedlung gewesen, deren Bewohner vom Obst- und vor allem Gemüsebau lebten. Auch zahlreiche Fuhrwerksbetriebe waren hier angesiedelt.

Dörfliche Häuser bestanden in Erdberg bis weit ins 20. Jahrhundert. Sie entfalteten ihren ländlichen Charme zwischen solitären Zinskasernen

Die kleine Vorstadt Unter den Weißgerbern am Donaukanal, nahe der Mündung des Wienflusses gelegen, war bis ins 20. Jahrhundert weitgehend unverbaut. Die Gründerhäuser zerstörten den eigenständigen Charakter des Ortes.