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Am "Meidlinger Platzl" in der Meidlinger Hauptstraße treffen
Niederhofstraße, Arndtstraße und Theresienbadgasse aufeinander. |
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In der Barockzeit befand sich hier am unteren Ende der Meidlinger Hauptstraße das Dorfzentrum vom Wiener Vorort Meidling (1806 wurde der Vorort aufgrund der steigenden Besiedelung in Ober- und Untermeidling geteilt, Gaudenzdorf entstand 1819, Wilhelmsdorf 1834). Hier befand sich die Meidlinger Pfarrkirche, der Pfarrhof und eine Schule - der Gemeindearrest und das Halterhaus unweit von hier - dort wo heute die Pestsäule steht.
Bilder vom alten Dorfzentrum |
"Meidlinger Platzl" um 1840 |
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Die Meidlinger Hauptstraße macht an der Stelle des "Meidlinger Platzl" einen Knick - für viele Bewohner des Bezirkes endet hier auch die Meidlinger Hauptstraße, obwohl sie noch weiter bis zur Lobkowitzbrücke vor führt. Dieser Knick lässt sich anhand alter Aufnahmen aufklären: Es befand sich hier auf dem Platzl das Paterhaus, die Meidlinger Hauptstraße führte in einer Kurve herum. |
Paterhaus Nr. 16, Blick Richtung Lobkowitzbrücke; Aufnahme 1935 |
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Paterhaus Nr. 16, Abriss 1936; Blick Richtung Theresienbad |
Das Haus hinter dem Paterhaus steht heute noch. |
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Nach dem Abriss 1936 entstand hier ein freier Raum, der bald im Volksmund den Namen "Meidlinger Platzl" erhielt, obwohl es sich postalisch gar nicht um einen Platz handelt, denn hier läuft die Hausnummerierung nicht im Kreis herum. Nach dem Krieg wurde 1955 am nördlichen Ende des "Platzls" der August-Fürst-Hof mit dem "Meidlinger Wappenhaus" gebaut. Dieses zeigt die historischen Wappen der ehemaligen Vorortegemeinden (Majoliken von Leopold Schmid). |
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Meidlinger Wappenhaus, Aufnahme 1963 |
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An den Schienen erkennt man die geänderte Linienführung des "8ers". |
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Meidlinger Platzl mit Wappenhaus einst ... |
und jetzt |
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Das Wappenhaus ist Teil des August-Fürst-Hofes. Dieser Gemeindebau wurde 1955 - 57 errichtet (Meidlinger Hauptstraße 8-10, Theresienbadgasse 7-9).
Benannt wurde er 1982 nach dem Bezirksvorsteher von Meidling, August Fürst, in der Zeit von 1945-59.Dieser wurde in Waidhofen an der Thaya 1892 geboren. Der Handwerkersohn war seit 1920 als Funktionär der Sozialdemokratischen Partei in der Bezirksorganisation Meidling aktiv.
1935 wurde er verhaftet. Wegen seiner Tätigkeit in der illegalen Arbeiterbewegung wurde er während der nationalsozialistischen Herrschaft 1939 wieder verhaftet und in das Konzentrationslager Oranienburg eingeliefert.
Dort wurde er 1945 nach sechsjähriger Haft entlassen. Die Gedenktafel im Hof des Gemeindebaus erzählt, dass er "maßgebend an der Beseitigung der katastrophalen Folgen des 2. Weltkrieges im Bezirk beteiligt" war. |
Gedenktafel August Fürst
im Hof |
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Blick hinauf in die Meidlinger Hauptstraße |
Aufnahme 1967 |
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Plan Boris Podrecca, Neugestaltung des "Platzls" 1994 |
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Blick hinauf in die Meidlinger Hauptstraße, 2007 |
Grundriss von Meidling,
ungefähr an der Stelle, wo das Paterhaus stand. |
Jänner 2007
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