Der Magdalenengrund war
eine kleine Vorstadt zwischen der Gumpendorferstraße
und der Wienzeile. Im Jahre 1383 schenkte die dort wohnende
reiche Witwe Katharina Poll ihren Besitz der Bruderschaft
der St. Magdalena-Kapelle, welche gleich neben dem Stephansdom
stand (1781 abgebrannt, von ihr zeugen heute noch die Virgil-Kapelle
und der gemalte Grundriss am Boden vor dem Dom.)
So kam die Vorstadt zu ihrem Namen. Sie bestand bis 1700
aus Weingärten und einigen verstreuten Hütten. Nach der
Türkenzerstörung 1683 kam es zur Bebauung, die aus engen,
winkelingen Gassen bestand. Es waren dürftige Häuser, hier
wohnten arme Tagelöhner und wegen des nahe gelegenen Wienflusses
ließen sich auch viele Ratten blicken. So bürgerte
sich der Name 'Ratzenstadel! (Stadel = Scheune) ein.
Anfang des 20. Jahrhunderts und nach dem
Zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet "saniert",
die malerischen, winkeligen Gässchen verschwanden. |