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Home | Sagen | Venus

Venus - Aeneas im Unteren Belvedere

Kamin im Unteren Belvedere

Venus in der Schmiede des Vulcanos
Venus übergibt die Waffen an ihren Sohn Aeneas

Im Marmorsaal des Unteren Belvederes befinden sich zwei Kamine (Ost- und Westwand). 
Bekrönt werden sie von von einem gefesselten Kriegsgefangenen und Kriegstrophäen aus Marmor. Einige Teile der Kriegsbeute sind heute im Heeresgeschichtlichen Museum im Arsenal bzw. im Wien-Museum am Karlsplatz zu sehen. 
Die Kamindekorationen weisen auf die Gründung Roms hin: Die Marmorreliefs zeigen den Trojaner Aeneas (den Gründer Roms) und seine Mutter Venus.
Kriegstrophäen oberhalb der Kamine

Venus in der Schmiede des Vulcanos

Als der Krieg für Troja verloren ging, flüchtete Aeneas zusammen mit seinem Vater Anchises und seinem Sohn Julus aus der brennenden Stadt.

Gemeinsam mit einigen seiner Anhängern kamen sie nach einer längeren Fahrt nach Italien. Sie schifften sich bei der Tibermündung im Hafen von Ostia ein. 

Das Land wurde Latium genannt, der dort herrschende König hieß Latinus.
Er hatte nur eine Tochter, und die wurde Aeneas als Frau zugesagt. Wer glaubt, nun kommt gleich ein Happy-End, hat nicht mit der Hera, der Feindin des Aeneas, gerechnet. Sie stachelte den Rutulerkönig Turnus gegen Aeneas auf. 
Turnus hatte nämlich sehr persönliche Gründe, die Auswanderer von Troja hier nicht sesshaft werden zu lassen: Er war auch in die Tochter des Königs verliebt.

Bild links: Venus bestellt Waffen für ihren Sohn

Es sollte also zum Krieg kommen, deshalb bestellte Venus (Aphrodite) bei ihrem Gatten Vulcanos (Hepahistos) Waffen für ihren Sohn Aeneas. Ihr Gatte erledigte prompt diesen Auftrag (mehr darüber siehe unten). 

Das muss überhaupt ein gutmütiger Kerl gewesen sein: Welcher Mann würde für ein außereheliches Kind seiner Frau schon so viel tun?Viele Künstler haben dieses Thema dargestellt, so auch der österreichische Barockmaler Franz Anton Maulpertsch. Das Bild hängt hier im Unteren Belvedere.

Bild rechts: Maulpertsch, Venus in der Schmiede des Vulcanus

 

Noch einmal zurück zur Geschichte: Es wurden viele blutige Schlachten geführt. Geendet hat es in einem Zweikampf zwischen Aeneas und Turnus (warum nicht gleich so?).

Eh klar, dass Aeneas gewann und natürlich bekam er auch die Tochter des Königs zur Frau.

Detail Waffen

Venus erbittet von Vulcanos Waffen für ihren Sohn Aeneas
Anton van Dyck, 1630, Louvre

Venus übergibt Aeneas die Waffen

Venus übergibt Aeneas die Waffen des Vulcanos

Venus übergab ihrem Sohn Aeneas die Waffen. Er bewunderte und staunte über den buschigen Helm, das gediegene Schwert, den Erzpanzer, die goldenen Beinschienen und den schlanken Speer.

Am längsten betrachtete er den kunstvollen, mit unerschöpflicher Bilderpracht versehenen Schild. 

Darauf hatte der Gott des Feuers eine ganze Reihe von Begebenheiten abgebildet, die Aeneas vergebens zu deuten versuchte. Es waren die zukünftigen Schicksale und Triumphe der Römer, des Volkes, das erst später dem Stamm seines Sohnes Julus entsprießen sollte. 

Venus und Aeneas
So war in der Mitte des Schildes eine Wölfin abgebildet, welche die Zwillingsknaben Romulus und Remus säugte. Dann war unter anderem noch eine Stadt abgebildet, wo von kräftigen Männerhänden Frauen als Raubbeute davongetragen wurden: Rom und der Raub der Sabinerinnen. 

Die Zwillinge Romulus und Remus waren die Söhne von Aeneas' Nachfahrin Rhea Silvia, einer vestalischen Jungfrau, und dem Kriegsgott Ares.

 
Thronusurpator Amulius, der böse Onkel Rhea Silvias, tötete die Mutter und warf die Neugeborenen in den Tiber. Sie wurden ans Ufer gespült und von einer Wölfin gesäugt, bis der Schafhirte Faustulus sie fand. Als die Knaben herangewachsen warten, töteten sie Amulius und brachten ihren Großvater auf den Thron zurück. Sodann wollte sie ihre eigene Stadt am Tiber gründen. Jeder erklomm einen Hügel und wartete auf ein Zeichen. Romulus sah zwölf Geier, Remus nur sechs. Also begann Romulus, mit dem Pflug den Verlauf der Stadtmauern zu markieren. 

Remus aber war zornig und kränkte seinen Bruder, indem er über die Stadtmauer sprang, was als Sakrileg galt. Daraufhin erschlug Romulus kurzerhand seinen Bruder Remus und bevölkerte seine Stadt mit Gesetzlosen, die ihre Frauen vom Nachbarstamm der Sabiner stahlen. Nach 40 Jahren friedlicher Herrschaft wurde Romulus von Ares der Erde entrückt.

Vulcanos übergibt Venus die Waffen für Aeneas
Francois Boucher, 1757, Louvre